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Die Zukunft selbst gestalten

Das Leben ist eine ständige Reise, auf der wir uns konstant weiterentwickeln. Mit­ ­wachsender Lebenserfahrung stellen wir fest, dass jeder Lebensbereich früher oder sp­äter davon betroffen ist – auch der Beruf. Doch welche Möglichkeiten bestehen und welche Schritte sind sinnvoll, um aktiv eine erfüllende Zukunft zu gestalten?

Veränderungen sind nicht immer einfach und es braucht Mut, um sie wirklich anzugehen. Manch einer stellt sein Leben aus freien Stücken auf den Kopf, während anderen diese Entscheidung unfreiwillig genommen wird. Ob gewollt oder nicht, kann man Veränderungen im Leben meist etwas Gutes abgewinnen.

Auch die Welt um uns herum ist nie im Stillstand. In der modernen Arbeitswelt veränderte die Digitalisierung den Büroalltag radikal. Routinearbeiten fallen weg, dafür entstehen neue herausfordernde Aufgaben und Anforderungen. Das gilt ganz besonders für die Drehscheibenfunktion Assistenz und im Office Management. So ist es früher oder später sinnvoll, sich bewusst zu werden, welche der persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen im Job eine Hauptrolle spielen sollen, und sich zu überlegen, eine Aus- oder Weiterbildung in diesem Bereich anzugehen.

Ob man viele Talente hat und diese als Generalistin oder Generalist breit gefächert einsetzen oder sich auf einen Bereich spezialisieren möchte, bleibt jeder oder jedem selbst überlassen. Doch wie findet man heraus, welche Aus- oder Weiterbildung zu einem passt? Hier ein paar Tipps und Möglichkeiten, die zur Entscheidungsfindung beitragen können.

1. Schritt – Ist-Situation analysieren

Das Bildungssystem in der Schweiz ist sehr vielfältig und bietet unzählige Möglichkeiten und Wege, sich weiterzubilden. Erstmal sollten Sie sich die Frage stellen, an welchem Punkt Sie sich jetzt befinden und was zu Ihnen und Ihrer derzeitigen Lebenssituation passt. Welche Aus- und Weiterbildungen haben Sie bereits absolviert? Wie viele Jahre Berufserfahrung besitzen Sie? Sind Sie mit Ihrer derzeitigen Position zufrieden oder wohin möchten Sie sich entwickeln? Sich des Ist-Zustands bewusst zu werden, ist der erste Schritt des Entscheidungsfindungsprozesses.

Es gibt Weiterbildungen mit einzelnen Kursen sowie ganze ­Lehrgänge. Beide Varianten sind berufsbegleitend durchführbar, damit bestenfalls die Erfahrungen direkt in die aktuelle Position eingebracht werden können.

2. Schritt – Zielsetzung

In einem zweiten Schritt ist es wichtig, dass Sie sich Ziele setzen. Die Beantwortung folgender Fragen kann helfen, die berufliche Zielsetzung zu definieren und zu verfeinern:

  • Welche Fähigkeiten möchte ich in den nächsten Jahren ent­wickeln und was sind meine langfristigen beruflichen Ziele?
  • Welche Qualifikationen oder Zertifikate sind in meiner Branche oder meinem Berufsfeld besonders wertvoll und erhöhen die Chancen auf eine Beförderung oder Gehaltssteigerungen?
  • In welchen Bereichen besitze ich Kenntnisse, Stärken und Fähigkeiten, die ich durch Weiterbildung erweitern möchte?
  • Welche neuen Technologien, Trends oder Entwicklungen in meinem Berufsfeld möchte ich besser verstehen und anwenden können?
  • Was motiviert mich, kontinuierlich zu lernen und mich weiterzubilden?

3. Schritt – Möglichkeiten prüfen und abwägen

Eine standhafte Grundlage für den Assistenzbereich bietet die Ausbildung zur Direktionsassistentin oder zum Direktionsas­sistenten. Die dort behandelten Bereiche decken praxisnah die Fachgebiete ab, die heutzutage im Assistenzbereich angewendet werden. Grundsätzlich sind jedoch die Weiterentwicklungsmöglichkeiten genauso breit wie Ihr Tätigkeitsfeld. Für Assistenzen, die mehr möchten und motiviert sind, ihre Kompetenzen noch weiter auszubauen, existiert ein Bildungskompass mit vier ­Weiterentwicklungsrichtungen: die Administrationslaufbahn, die Projektlaufbahn, die Fachlaufbahn und die Optimierungslaufbahn. Die Möglichkeiten, sich in diesen Bereichen weiterzubilden, reichen von Tageskursen bis zu einem Masterstudiengang an einer Fachhochschule.

Möchten Sie gerne Dinge strukturieren, organisieren, Ihre Talente als Generalistin oder Generalist einsetzen und jederzeit den Durchblick haben? Dann ist die Administrationslaufbahn für Sie geeignet, mit möglichen Berufen wie Office Managerin / Office Manager oder als Leitung eines Assistenzpools.

Wenn Sie beispielsweise gerne Events organisieren oder Projekte zu anderen Themen leiten möchten, wäre die Projektlaufbahn passend für Sie. Dann ergibt es Sinn, die Ausbildung zur Direktionsassistentin oder zum Direktionsassistenten zu absolvieren und sich danach im spezialisierten Projektbereich weiterzubilden, wie beispielsweise als Scrum Master.

In der Fachlaufbahn gehen Sie in Richtung eines spezialisierten Bereichs, zum Beispiel dem Unterstützen von Juristinnen und Juristen oder dem Vorbereiten eines Geschäftsberichts. Dann wären folgende Berufe vielleicht etwas für Sie: Paralegal, Betriebswirtschafterin, Controller.

Oder sind Sie eine Person, die ihr eigenes Handeln und das der anderen stetig hinterfragt und interessiert ist, Prozesse zu analysieren und zu optimieren? Dann sollten Sie sich folgende Berufe in der Optimierungslaufbahn genauer anschauen: Prozessmanager, Qualitätsmanagerin oder Coach.

Weiterbildungsinstitute bieten Informationsanlässe und Sie haben häufig auch die Möglichkeit, die Schule durch einen Besuch näher kennenzulernen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten und gestalten Sie damit aktiv Ihre berufliche Zukunft.

4. Schritt – Auf dem aktuellen Stand bleiben

Mit der Digitalisierung sind unzählige Tools auf den Markt gekommen, bei denen man leicht den Überblick verlieren kann. Cloud-basierte Lösungen wie «Google Workspace», «Microsoft 365» oder Team-Collaboration-Tools wie «Teams», «Slack» oder «Zoom» sollten Ihnen jedoch keine Fremdbegriffe sein. Auch für die Vertiefung einzelner Tools gibt es Kurse, die Sie besuchen können, um sich damit vertraut zu machen.

Als letzten Tipp empfehle ich Ihnen zudem, sich Grundkenntnisse in Social-Media-Plattformen anzueignen. Das Verstehen der Funktionsweise von «LinkedIn», «Facebook», «X», «Instagram» und ihrer beruflichen Nutzung gibt Ihnen die Möglichkeit, sich mit Menschen aus demselben Berufsfeld zu vernetzen und auszutauschen. Für persönliches Networking eignet sich zudem eine Aus- oder Weiterbildung hervorragend, um Kontakte zu knüpfen und neue Chancen für berufliche Weiterbildung oder Wechsel zu kreieren.

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Text: Kim Gunkel

Kim Gunkel leitet den MAS Digital Office Management FH an der Kalaidos Fachhochschule in Zürich, der sich speziell an Assistenzen richtet. Nach ihrer Weiterbildung als Direktionsassistentin und dem Executive Master Business Administration in digitalem Management und Unternehmensführung (FH) hat sie mit ihrem Geschäftspartner das Office-Management-Unternehmen Shareau gegründet. Bei Shareau entscheiden sich Unternehmen nicht mehr nur für eine Person, sondern für ein ganzes Team. So erhalten sie Zugriff auf die unterschiedlichsten Fähigkeiten und Kompetenzen.
shareau.com

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