Starke Hebel für mehr mentale Stärke

Der englische Begriff «Mental Health» wird im Deutschen sowohl als psychische, seelische, geistige wie auch mentale Gesundheit übersetzt. Welchen Begriff wir auch wählen, es geht dabei um unser individuelles Wohlergehen oder Wellbeing, das unseren Körper, Geist sowie Seele einschliesst und sich aus individuellen, sozialen sowie strukturellen Komponenten zusammensetzt.

Diese noch relativ junge Fachdisziplin der Positiven Psychologie macht uns darauf aufmerksam, dass die psychische Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von psychischer Krankheit ist, sondern den Fokus auf die Dinge legt, die unser Leben lebenswert machen und uns als Menschen aufblühen lassen.

Individuelles Wohlergehen stärken

Die psychische Gesundheit und die psychische Krankheit sind zwei Pole auf einem Kontinuum. Sowohl das eine wie das andere wird in einem Prozess erreicht und trifft nicht von heute auf ­morgen ein. Deshalb tun wir gut daran, immer wieder auf unser «Mental-Health-Konto» einzuzahlen. Dann fällt es auch nicht so schnell ins Gewicht, wenn wir bei Herausforderungen einen grösseren «Batzen» abheben müssen.

Damit Sie als Assistenz auf Ihr berufliches Umfeld positiv einwirken können, müssen Sie dafür sorgen, dass die eigene psychische Gesundheit und Resilienz gestärkt sind. Da sich Körper, Geist und Seele gegenseitig beeinflussen, gibt es verschiedene Stellen, an denen wir ansetzen können. 

• Achten Sie auf Ihre Gedanken: Wenn Sie sich dabei erwischen, dass Sie schlecht über sich oder andere denken, nehmen Sie den Gedanken bewusst wahr, vertreiben Sie ihn sanft und suchen Sie nach einer künftigen Verbesserungsmöglichkeit.
• Gönnen Sie sich eine Digital-Detox-Auszeit.
• Gott gibt’s den Seinen im Schlaf. Planen Sie nach einem anstrengenden Tag eine Stunde mehr nächtlichen Schlaf ein, damit Sie die Eindrücke des Tages gut verarbeiten können.
• Nehmen Sie bewusst Ihre Emotionen wahr und üben Sie mit einer Vertrauensperson, diese in Worte zu fassen und auszusprechen. Sprechen Sie beispielsweise auch mit anderen Personen über Mental Health.
• Sorgen Sie mit einem Kreuzworträtsel, Schach oder einer anderen für Sie neuen geistigen Tätigkeit dafür, dass Ihr Gehirn neue Neuronen bildet, diese vernetzt und Sie somit vor künftigem geistigem Abbau schützt.

Go for the next level

Wenn Sie ausreichend in Ihre eigene psychische Gesundheit investiert haben, können Sie sich auf die nächste Stufe begeben und auf der sozialen Ebene Ihren Beitrag leisten. Denn wir sind individuelle Persönlichkeiten, die sich am gelingenden sozialen Miteinander erfreuen. 

Fragen Sie beispielsweise Ihre Arbeitskolleginnen oder -kollegen proaktiv, was Ihnen bei der Arbeit Freude bereitet. Wenn es in Ihrem Einflussbereich liegt, sorgen Sie dafür, dass dieser Person jene Freude öfter zuteil wird. Sie können noch einen Schritt weiter gehen und sich zum Ziel setzen, dem Miesepeter in der Abteilung auf die Pelle zu rücken und herauszufinden, auf welchem Kanal er oder sie empfänglich ist, um dem Leben, der Arbeit, den Mit­arbeitenden oder sich selbst ein wenig freundlicher und zuversichtlicher zu begegnen. 

Als Assistenz haben Sie zudem einen Einfluss auf die strukturellen Komponenten in Ihrer Unternehmung. Wagen Sie den Vorstoss, in Team-Meetings die Ressourcen der Teammitglieder zu lokalisieren oder eine Liste mit Teamstärken zu erstellen, auf die Sie sich speziell bei Herausforderungen wieder besinnen können. Oder wie wäre es, wenn Sie das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ein Jahr lang unter das Motto «Mental Health» stellen? 

Fazit

Auf Ihre psychische Gesundheit zu achten, ist eine Kompetenz, die Sie entwickeln können. Die Entwicklung einer Kompetenz braucht jedoch beharrliches Training, Durchhaltevermögen und Disziplin. Achten Sie deshalb darauf, dass die Massnahmen Ihnen Freude bereiten und keinen zu grossen Druck auferlegen. Das erhöht die Chance, dass Sie auch langfristig dranbleiben.