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Humor ist kein nettes Extra

Wer Humor im Arbeitsalltag gezielt einsetzt, stärkt Beziehungen, baut Stress ab und schafft eine Atmosphäre, in der Kreativität und Motivation wachsen. 

Humor ist mehr als nur ein Mittel zur Unterhaltung. Humor ist ein echter Gamechanger für unsere Beziehungen, besonders auch in der Arbeitswelt. Aber aufgepasst! Nicht jeder Humorstil führt zu positiv verstärkenden Ergebnissen. Denn Humor kann wohlwollend gemeint wie schädigend sein.

Aggressiver und selbstzerstörerischer Humor 

Wird Humor aggressiv nach aussen gerichtet, werden Menschen abgewertet, um das eigene Selbstbild zu stärken. So führt beispielsweise sexistischer und rassistischer Humor dazu, dass andere verletzt, eingeschüchtert oder gar bedroht werden. Auch bei Zynismus, Sarkasmus und selbst bei Satire und Ironie ist Vorsicht geboten. Humor kann aber ebenso aggressiv nach innen gerichtet sein. Wenn ich mich selbst zur Zielscheibe des Spotts mache, wirke ich unsicher oder versuche, Anerkennung zu erheischen oder mich einzuschmeicheln.

Sozialer und selbstaufwertender Humor 

Der soziale Humor hingegen ist wohlwollend und auf andere Personen bezogen. Mit ihm versuchen wir, eine Beziehung zu einem anderen Menschen aufzubauen, indem wir mit einem Lächeln den Wunsch nach Kontaktaufnahme signalisieren. Wir gestalten und verbessern Beziehungen zudem, wenn wir mit anderen gemeinsam über uns selber lachen können und Gelegenheiten für Spässe, Wortspiele und das Teilen von geistreichen Einfällen nutzen. So dient Humor als Schmiermittel, um angespannte Situationen aufzulockern, eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen und die eigenen Unzulänglichkeiten sowie die der anderen nicht allzu ernst zu nehmen.

Nicht zu unterschätzen ist auch der selbstaufwertende Humor. Auch dieser Humorstil ist wohlwollend, jedoch auf sich selbst bezogen. Durch eine heitere Sicht auf das Leben kann das eigene Selbstbild gestärkt und aufgewertet werden. Wenn es mir gelingt, meine eigenen Schwächen zu akzeptieren, einen gelassenen Umgang damit zu finden und mich immer wieder für gute Laune zu entscheiden, kann ich besser mit den Schwierigkeiten des täglichen Lebens klarkommen – und lernen, meine Gefühle zu regulieren.

Humor im Büroalltag einsetzen 

Doch wie gelingt es, Humor gezielt und angemessen einzusetzen? Hier sind acht praxisorientierte Tipps, die helfen, Humor im Büroalltag zu integrieren.

1. Starten Sie den Tag mit einem Lächeln: Der erste Eindruck zählt – auch am Morgen. Begrüssen Sie sich selbst im Spiegel mit einem Lächeln und einem motivierenden Kompliment.  

2. Humor als Eisbrecher: In schwierigen Meetings kann Humor helfen, eine angenehme und lockere Atmosphäre zu schaffen.   

3. Nutzen Sie humorvolle Kommunikation: E-Mails müssen nicht immer trocken sein. Ein kleiner, humorvoller Zusatz am Ende der Nachricht kann Wunder wirken: «PS: Die Kaffeemaschine hat heute Morgen beschlossen, uns nicht im Stich zu lassen – nutzen wir die Gelegenheit zum Tanken guter Laune um 9.30 Uhr!» Solche kleinen Details machen die Kommunikation menschlicher und sympathischer.  

4. Humor in Präsentationen: Assistenzfachkräfte sind oft an Präsentationen beteiligt, sei es bei internen Meetings oder externen Events. Eine humorvolle Folie oder ein lockerer Kommentar kann Ihre Präsentation ­aufwerten und das Publikum begeistern: «Diese Statistik zeigt eindeutig: Wir sind Meister im Überleben von Montagen!»  

5. Kreative Pausen gestalten: Nutzen Sie Pausen für humorvolle Interaktionen. Wie wäre es mit einem «Witz der Woche» auf der Tafel in der Cafeteria oder einigen Comics auf der Toilette? Gemeinsames Lachen verbindet. Zudem bringen solche Ideen Schwung in den Arbeitsalltag und fördern die Kreativität.  

6. Humor gegen Stress einsetzen: Stress gehört zum Arbeitsalltag dazu, aber er sollte nicht Oberhand gewinnen. Im richtigen Moment können humorvolle Bemerkungen helfen, den Druck zu mindern: «Wenn ich noch eine Aufgabe bekomme, brauche ich bald einen zweiten Kalender oder ein Training bei Wonder Woman!» Solche Aussagen zeigen, dass Sie die Situation ernst nehmen, aber dennoch einen positiven Umgang damit finden.  

7. Humorvolle Geschenke kommen immer an: Ihre Mitarbeitenden freuen sich über eine kleine Anerkennung in Form von Humor-Gadgets. Wie wäre es mit einem Smiley-Magneten im Schulungsraum oder einer humorvollen Spruchkarte: «Wenn Plan A nicht klappt? Keine Sorge, das Alphabet hat noch 25 weitere Buchstaben.»  

8. Achten Sie auf kulturelle Unterschiede: Lachen ist zwar universell, nicht jedoch der Humor. Was für Sie witzig ist, könnte für andere unverständlich oder unangemessen sein. Besonders in internationalen Teams sollten Sie darauf achten, dass Ihr Humor niemanden verletzt oder ausschliesst. Setzen Sie eher auf universelle Themen wie alltägliche Missgeschicke oder lustige Beobachtungen.

Mit Humor zur Büroharmonie 

Humor im Büro ist kein Luxus, sondern eine echte Bereicherung, besonders wenn Sie als Assistenz oft zwischen verschiedenen Interessen vermitteln müssen. Mit diesen Tipps können Sie gezielt eine positive Atmosphäre schaffen, den eigenen Stress abbauen und das Miteinander stärken. Denken Sie daran: Ein Lachen ist ansteckend. Steuern Sie Ihren Teil zur Büroharmonie bei. 

Damit Humor im Berufsalltag seine positive Wirkung tatsächlich entfalten kann, braucht er jedoch das richtige Mass. Denn er ist ein kraftvolles Werkzeug, das dosiert eingesetzt werden soll. Dauerhafte Albernheit kann unprofessionell wirken und von wichtigen Themen ablenken. Finden Sie die richtige Balance ­zwischen Ernsthaftigkeit und Lockerheit, damit Ihr Humor zum Erfolgsfaktor wird.

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Nadine Lambrigger bietet Coaching und Empowerment für die Assistenz mitten im Herzen des Wallis. Für eine gute Stimmung sorgen ihre Humorpäcklis, Keep-Smiling-Kerzen und Lächeln-steht-dir-Seifen.
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