Engagiert aus Überzeugung
Freiwilligenarbeit ist essenziell für unser gesellschaftliches Leben. Mit diesem Beitrag rücken wir Moneypennys ins Licht, für die es selbstverständlich ist, sich nebst Beruf ehrenamtlich zu engagieren.
Freiwilligenarbeit ist sinnstiftend und abwechslungsreich, aber auch herausfordernd. (Bild: iStock)
Theres Schuler-Steiner
Assistentin, KPZ Fahrbahn AG, Zürich
Theres Schuler-Steiner ist seit 2016 Assistentin bei der KPZ Fahrbahn AG in Zürich. Privat engagiert sie sich für ihre Familie. Gemeinsam mit ihren zwei Brüdern betreut sie ihre Eltern, die ohne diese Unterstützung ins Pflegeheim müssten: «Vom Rasenmähen bis zur Steuererklärung erledigen wir allerlei Arbeiten für unsere Eltern», erzählt Schuler-Steiner. Noch wichtiger als die Entlastung mit den Alltagsarbeiten sei der fast tägliche soziale Kontakt. Nebst der Elternbetreuung übernimmt die Assistentin jeweils freitags, oder nach Bedarf, die zwei Kinder ihres Bruders und seiner Frau. «Meine Schwägerin ist Inhaberin eines Blumenladens. Ohne Betreuungsunterstützung hätte sie diesen aufgeben müssen.» Für sie sei dieses Engagement eine Win-win-Situation, da sie selbst keine Kinder habe. «Da ich die beiden Kinder seit ihrer Geburt hüte, haben wir ein sehr inniges Verhältnis.» Theres Schuler-Steiner ist der Überzeugung, dass freiwilliges Engagement nicht nur im Privaten wichtig ist: «Auch der Staat braucht Menschen, die sich einsetzen.» Gerade Frauen trauten sich oft kein öffentliches Amt zu. Dabei gebe es so viele Möglichkeiten – Gemeinde-, Bezirks- oder Kantonsrat oder ein Engagement in einer Kommission. Sie selbst war acht Jahre als Laienrichterin im Kanton Schwyz tätig und durfte in dieser Zeit wertvolle Erfahrungen sammeln. «Wenn immer die Möglichkeit besteht, engagiert euch freiwillig. Es erweitert den Horizont.» milizpolitik.ch
Corinne Berthoud
Leiterin Assistenzteam, Partner- und Teamassistentin bei KPMG AG, Financial Services
Beruflich ist Corinne Berthoud seit über zehn Jahren bei der KPMG AG als Partner- und Teamassistentin tätig. Privat engagiert sie sich seit letztem Jahr als «Raumpatin» für einen Abschnitt in ihrer Wohngemeinde. Konkret bedeutet das, dass Berthoud in dieser Funktion die Verantwortung für ein festgelegtes Gebiet übernimmt, dieses regelmässig aufräumt sowie proaktiv auf die Littering-Problematik hinweist und dagegen vorgeht. «Meinen Abfallsammlungsrhythmus kann ich selbst bestimmen, beziehungsweise wird dieser gemeinsam mit der Gemeinde definiert. In meiner Wohngemeinde sind sie sehr offen für Vorschläge und ich kann mich einbringen.» Nebst ihrem Littering-Engagement ist Berthoud auch als Revisorin beim Verein United Lives Schweiz tätig. Dieser setzt sich für Familien in Indien, Bolivien und Brasilien ein: in erster Linie dafür, dass grundlegende Dinge wie Essen und Medikamente zur Verfügung gestellt und die Kinder zum Schulbesuch angeregt werden. Zudem unterstützt der Verein im Speziellen Frauen bei verschiedenen beruflichen Aktivitäten und stärkt ihren sozialen Status. igsu.ch/de/raumpaten, unitedlives.in
Monika Albisetti
HR-Assistentin, Confiserie Honold, Küsnacht
Monika Albisetti arbeitet seit März 2022 als HR-Assistentin in einer Teilzeitanstellung bei der Confiserie Honold in Küsnacht. Privat engagiert sie sich gemeinsam mit ihrem Mann für die Stiftung Sonnenschein. Diese unterstützt Familien mit krebskranken Kindern während ihres Aufenthalts im Kinderspital Zürich und in ihrem oft herausfordernden Alltag. Die Stiftung ist 2021 aus der 1992 entstandenen Vereinigung zur Unterstützung krebskranker Kinder hervorgegangen, einem Elternverein des Kinderspitals Zürich, der seit jeher Pionierarbeit im Bereich Kinderkrebs leistet. «Die operativen und administrative Aufgaben der Vereinigung wurden an die Stiftung Sonnenschein übertragen. Die Vereinigung hat als Förderverein der Stiftung weiterhin bestand», erklärt Monika Albisetti. Zusammen mit einer Kollegin betreut Albisetti den Social-Media-Bereich. Ihr Mann verantwortet die IT als Stiftungsratsmitglied. Das Engagement des Ehepaars hat einen persönlichen Ursprung: «Wir sind selbst betroffene Eltern», sagt die HR-Assistentin. «Unser Sohn erkrankte im Alter von sechs Jahren an einem bösartigen Hirntumor.» Heute, gut vier Jahre später, gehe es ihm zum Glück wieder gut. «In dieser schwierigen Zeit waren wir sehr froh, dass die Stiftung für uns da war. Wir wissen, wie schwierig es ist, in solchen Lebensphasen das Leben möglichst normal weiterzuführen. Jetzt möchten wir etwas zurückgeben.» sonnenschein.ch
Charlotte Jenal
Leitungsassistentin und Leitung Sekretariat, Fachstelle Kultur Kanton Zürich
Charlotte Jenal ist seit über sieben Jahren Leitungsassistentin und führt das Sekretariat bei der Fachstelle Kultur Kanton Zürich. Seit diesem Jahr engagiert sie sich ehrenamtlich für die Regionalgruppe im Zürcher Oberland der IG Zöliakie. Das Engagement ist aus eigener Betroffenheit heraus entstanden. «Unsere fünfjährige Tochter erhielt vor knapp drei Jahren die Diagnose Zöliakie.» Seither seien sie Mitglied bei der IG Zöliakie der deutschen Schweiz sowie schon länger Teil der dazugehörigen Regionalgruppe im Zürcher Oberland. «Da ich mich in der Vergangenheit öfters für die Regionalgruppe engagiert habe, dachte man an mich als Nachfolge, als die beiden bisherigen Regionalleiterinnen aus Zeitgründen ihr Amt niederlegten.» Jenal überlegte nicht lange und übernahm Anfang Januar die Leitung. «In dieser Funktion bin ich Ansprechperson für alle aus dem Zürcher Oberland, die Fragen im Zusammenhang mit Zöliakie haben und auch Teil der Regionalgruppe sein möchten.» Die Regionalgruppen dienen dem Austausch unter Betroffenen und der gemeinsamen Teilnahme an Veranstaltungen. «Ausserdem können wir als Ansprechpersonen wertvolle Kontakte und Informationen, beispielsweise zum Einkaufen in der Region, an Neudiagnostizierte weitergeben.» zoeliakie.ch/de/betroffene/regionalgruppen