Interview

Vertrauen und Spass als Grundpfeiler der Zusammenarbeit

Catrin Hinkel, CEO Microsoft Schweiz, gewährt mit ihrer Keynote «Modern Work» am Assistants’ Day einen Blick hinter die Kulissen der Arbeitswelt von Microsoft Schweiz. Im Interview wollten wir von ihr wissen, was sie von ihrem Assistenzduo erwartet und was ihren Führungsstil definiert.

Seit Juni sind Sie CEO von Microsoft Schweiz. Wie war der Start bei Microsoft?

Der Start verlief aus meiner Sicht sehr gut. Ich habe in meiner früheren Rolle viele Jahre eng mit Microsoft zusammengearbeitet. Deshalb kannte ich das Unternehmen bereits gut. Das Team hat mich herzlich empfangen, was mich natürlich gefreut hat. Zudem hatte ich bereits die Gelegenheit, an einem grossen Partner-Event teilzunehmen. Auch da wurde ich herzlich empfangen.

Was macht Ihrer Meinung nach die Firmenkultur bei Microsoft Schweiz aus?

Aus meiner Sicht sind es zwei Dinge: Erstens prägt eine starke Mission unser gemeinsames Handeln. Wir haben das Ziel, alle Personen und Organisationen in der Schweiz zu befähigen, mehr zu erreichen. Das verbindet uns im Team und bildet eine sehr solide Basis für die tägliche Zusammenarbeit.

Und zweitens spüre ich eine Grundeinstellung bei den Microsoft-Mitarbeitenden, offen und neugierig durch das Leben zu gehen. Wir wollen keine «Know-it-all», sondern «Learn-it-all» sein. Wir nennen das Growth Mindset.

Neu sind für Sie ja neben der Firma auch Ihre engsten Mitarbeitenden. Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Ihrer Assistentin und Ihrem Assistenten eingespielt?

Das Team hat viel Vorarbeit geleistet und mir so natürlich den Einstieg sehr erleichtert. Ich fühle mich total wohl in der Zusammenarbeit und schätze die Unterstützung sehr.

Das Wichtigste für die Digitalisierung ist die richtige Kultur. 

Die Ansprüche an die Assistenzfunktion haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt und einige Routinearbeiten sind gerade wegen Microsoft-Tools obsolet geworden. Spezifisch bei Microsoft: Welche Kompetenzen müssen Ihre Assistentinnen und Assistenten erfüllen, damit sie Ihnen den Rücken stärken?

Sie müssen die Details kennen, ohne die Gesamtübersicht zu verlieren. Sie müssen offen sein für alle Anliegen, aber auch zu sehr vielen Dingen Nein sagen. Und sie dürfen auch in turbulenten Zeiten den Spass an der Arbeit nicht verlieren.

Im Gegenzug zu Ihren Erwartungen: Welchen Führungsstil pflegen Sie?

Ich würde mich als Teamplayerin beschreiben, die authentisch und integer ist. Natürlich fordere ich viel, höre aber auch gerne zu und lasse meinen Kolleginnen und Kollegen viel Freiraum in der Umsetzung des gemeinsam Vereinbarten.

Sie halten am Assistants’ Day eine Keynote zum Thema Modern Work. Was ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit essenziell?

In erster Linie, dass man sich vertrauen kann. Und ganz wichtig ist für mich auch, miteinander Spass zu haben.

Bei Microsoft hat sich Remote Work schon vor Jahren etabliert. Wie koordinieren Sie die Kommunikation mit Ihren beiden Assistenzen?

Wir sind über unsere Tools ständig in Kontakt, telefonieren aber mindestens einmal am Tag, um uns auch kurz persönlich auszutauschen und Fragen zu klären. Das ist meistens schneller und besser als per Mail oder Chat.

Sie sind im Executive Committee von Digitalswitzerland und setzen sich für die -digitale Transformation in der Schweiz ein. Wo steht die Schweiz in Sachen Digitalisierung im internationalen Vergleich?

Ich würde sagen, die Schweiz steht im internationalen Vergleich gut da. Wenn das aber auch in Zukunft so sein soll, müssen wir jetzt die Digitalisierung mutiger vorantreiben – nicht nur in den Konzernen, sondern auch in den KMU und bei der öffentlichen Hand.

Was braucht es für eine erfolgsversprechende, nachhaltige Digitalisierung?

Das Wichtigste für die Digitalisierung ist aus meiner Sicht die richtige Kultur. Zudem brauchen wir moderne regulatorische Rahmenbedingung sowie eine zeitgemässe Ausbildung und praxisnahe Weiterbildung.

Hand aufs Herz: Wie fit sind Sie bei der Anwendung der firmeneigenen Anwendungsprogramme? Und welches ist Ihr liebstes Anwendungstool?

Technologie fasziniert mich schon seit meiner Jugend und ich war 28 Jahre für eine globale Technologieberatung tätig. Ich kann mit gutem Gewissen von mir behaupten, dass ich unsere Tools im Griff habe. Mein Liebling ist Microsoft Teams, das sich zunehmend zum Mittelpunkt meiner täglichen Arbeit entwickelt.

Catrin Hinkel

ist CEO der Microsoft Schweiz. Sie brennt für das Thema Diversität & ­Inklusion und engagiert sich unter anderem im Vorstand von Generation CEO, einem Netzwerk für Führungsfrauen.

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