Karriere

Nicht untergehen im Pool 

Wer in einem Assistenzpool arbeitet, ist oft nur eine von vielen. Corinne Staub hat für Assistentinnen in einem Pool einen Workshop gegeben und sagt worauf es ankommt, wenn man im Assistenzpool erfolgreich arbeiten will.

Frau Staub, ein grosses Beratungsunternehmen hat Sie gebeten einen Workshop für deren Assistenzpool durchzuführen. Worum ging es da? 
Das Problem in diesem Unternehmen bestand vor allem darin, dass einige Mitarbeiterinnen im Pool zu viel zu tun hatten, während andere sich langweilten. Meine Aufgabe war es, mit den Mitarbeiterinnen zu klären, wie sie sich in dieser Situation verkaufen können. 

Was heisst verkaufen in diesem Zusammenhang? 
Es ist doch so: Unterschiedliche Vorgesetzte gehen mit ihren Anliegen zu den Mitarbeiterinnen im Assistenzpool. Die meisten Menschen sind Gewohnheitstiere und wenden sich nach einem erfolgreichen Auftrag beim nächsten Mal an die gleiche Person. Mit der Zeit entstehen so Vertrauensverhältnisse und es kann passieren, dass einige mehr ausgelastet sind als andere. Und meist sind es eben jene, die gut Werbung für sich machen, die auch gefragt sind. 

Was haben Sie den Damen im Workshop beigebracht? 
Dass es wichtig ist, proaktiv auf die Vorgesetzten zuzugehen und ihnen zu erklären, wie man sie entlasten kann. Jeder hat schliesslcih andere Stärken und es geht darum, diese nach aussen zu tragen und sich eben zu verkaufen. 

Wäre es nicht auch Aufgabe der Vorgesetzten alle im Pool gleich einzusetzen? 
Das ist sicher Teil des Problems. Bei vielen vor allem jüngeren Vorgesetzten herrscht heute die Mentalität: Ach das kann ich doch allein, ich bin schneller wenn ich das selber mache. Aber das sollen sie nicht, sie sollen sich auf Kundenpflege konzentrieren. Diese Vorgesetzten kann man darum gut abholen, indem man ihnen proaktiv Hilfe anbietet und zeigt, in welchen Punkten man sie entlasten kann. 

Wie konkret geht eine Assistentin vor, um sich zu verkaufen? 
Letztlich ist das ganz einfach. Wenn sie neu im Team ist oder ein neuer Vorgesetzter zum Unternehmen stösst, reicht ein kurzer Gang durch das Büro, in dem man das Gespräch sucht und sich vorstellt. Es reicht kurz zu sagen, wer man ist, wo man zu finden ist und was man kann. Kurz und knackig. Niemandem ist geholfen, wenn Sie fünf Sprachen sprechen, aber keiner davon weiss. 

Wie wäre der ideale Assistenzpool? 
So, dass es keine Rolle spielt, wer was macht. Das ist natürlich illusorisch, denn jede hat ihre Eigenheiten und ihren Charakter. Aber gutes Netzwerken kann helfen, dort mehr Balance zu schaffen. 

Zur Person

Corinne Staub ist Coach und Trainerin vor allem für die Themen Auftrittskompetenz, Kommunikation und Selbstmanagement.

www.corinne-staub.ch 

Corinne Staub am Assistants' Day

Am Assistants’ Day können Sie ihren Workshop besuchen:
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Stefanie Zeng ist Online Redaktorin bei Miss Moneypenny. 

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