«Ich starte nochmal neu durch»
Das eidgenössische Diplom zur Direktionsassistentin ist der Klassiker bei den Weiterbildungen für Assistentinnen. Wir haben einen Absolventen und zwei Absolventinnen gefragt, wie sie von der Weiterbildung profitiert haben.
Roger Mauerhofer, Assistent Leiter Human Resources, SBB AG
Absolvent 2012, HSV Bern/Thun, Dauer: 1 Jahr
Seit 2010 bin ich Assistent bei der SBB AG, seit 2013 Assistent in der Konzernleitung. Die Weiterbildung zum Direktionsassistenten hat meine berufliche Weiterentwicklung bei der SBB AG direkt beeinflusst. Ich denke, auch durch den Lehrgang bin ich «auf den Radar» für eine Assistenzfunktion in der KL gekommen. Für mich hat es sich also in jeder Hinsicht gelohnt.
Die SBB AG hat die Kosten zu 100 Prozent übernommen und meine Vorgesetzte hat die Weiterbildungspläne voll unterstützt. Ich schätze dieses Privileg, welches die SBB AG als Grosskonzern ihren Mitarbeitenden bietet, sehr.
Während ich den Kurs absolvierte, kamen gerade die neuen Microsoft-Office-Produkte auf den Markt, und in der Schule wurden uns dazu die neusten Anleitungen gegeben. Dieses Wissen konnte ich in meiner täglichen Arbeit sofort anwenden. Ausserdem fand ich auch das theoretische Rüstzeug zu Themen wie HR und Projekt-Management äusserst spannend: Was bedeutet MbO? Welchen Nutzen bieten die Elemente des Management Development? Wie läuft Projektmanagement ab? Derartiges Wissen gibt einem in der täglichen Praxis umgehend mehr Boden unter den Füssen.
Eher weniger interessant waren für mich Themen wie Buchhaltung oder Finanzen. Damit komme ich in meiner Position einfach selten in Berührung. Etwas mehr Informationen hätte ich mir hingegen in den Bereichen Kommunikation und Korrespondenz gewünscht: Das ist das täglich Brot von uns Assistenten.
Stefanie Dähler, Sekretärin Geschäfts- führung, Schul- und Therapiezentrum für Körper- und Sinnes-behinderte Kinder (ZKSK) AG
Absolventin 2013, BFB Biel, Dauer: 1,5 Jahre
Nach 13 Jahren in der gleichen Position beim gleichen Arbeitgeber war es an der Zeit für etwas Neues und so wurde ich auf die Weiterbildung aufmerksam. Vor allem das breite Themenspektrum hat mich angesprochen.
Durch die Ausbildung habe ich viel Mut gewonnen und auch gemerkt, dass ich bei meinem langjährigen Arbeitgeber unterfordert war. Jetzt habe ich gekündigt und starte nochmal neu durch: Ich habe eine neue Stelle als Leiterin eines Sekretariats und Assistentin eines Vizedirektors beim Bund gefunden. Ich denke, dass ich dort viel mehr von dem Wissen einsetzen kann, das ich während der Weiterbildung erworben habe.
Finanziert hatte mir die Ausbildung mein ehemaliger Arbeitgeber – allerdings hatte ich mich dafür verpflichtet weitere drei Jahre zu bleiben. Da ich nun gehe, trage ich die Hälfte der Kosten selbst, die andere Hälfte übernimmt mein neuer Arbeitgeber.
Vor- und Nachteile liegen bei der DA-Ausbildung nahe beieinander: Zwar werden viele verschiedene Themengebiete behandelt, manche aber nur sehr oberflächlich. Gerade beim Thema BWL hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Super fand ich die Ausbildung im Bereich Korrespondenz. Damit werde ich im neuen Job einiges mehr als bis anhin zu tun haben.
Beate Söllner, Executive Assistant, C&A Mode AG
Absolventin 2012, KBZ Zug, Dauer: 2 Jahre
Ich habe die Weiterbildung begonnen, als ich gerade in einer Bewerbungsphase war. In vielen Stellenanzeigen wurde der eidgenössische Fachausweis für Direktionsassistentinnen verlangt. Ich bin sicher, dass mir der Lehrgang geholfen hat, den Job als Assistentin des CEO und CFO bei C&A zu bekommen. Im Be-werbungsprozess musste ich auch ein Mini-Assessment durchlaufen und konnte dort direkt neue Informatikkenntnisse aus der DA-Weiterbildung anwenden.
Den Lehrgang habe ich anfänglich selbst bezahlt, im Vorstellungsgespräch dann aber gefragt, ob sich das Unternehmen beteiligen würde. Am Anfang gab es da eine Absage. Ich habe aber immer wieder mal darauf hingewiesen, dass ich dieses oder jenes Wissen aus der Weiterbildung mitgebracht habe und als meine Vorgesetzten gesehen haben, dass es auch ihnen wirklich etwas bringt, wollten sie meinen Einsatz natürlich auch belohnen. Letztlich haben sie dann knapp die Hälfte der Weiterbildungskosten übernommen.
Auch für mich selbst war die Weiterbildung enorm wichtig: Ich habe mir damit ein Fundament für meine Arbeit gebaut. Da ich aus Deutschland komme, war ich mit dem Schweizer Recht nicht so vertraut, auch da konnte ich mich in den für mich wichtigen Gebieten auf den neusten Stand bringen. Auch im Bereich Korrespondenz hat mich der Lehrgang vorangebracht. Ich hatte noch einige altmodischen Floskeln im Gebrauch. Jetzt kann ich Briefe und E-Mails in einem frischen und modernen Stil verfassen.