Marit Zenk, Performance Trainerin
In der Assistenz ist eine gute Wirkung das A und O. Nur wer positiv wirkt, wird es schaffen, die eigenen Botschaften an den Mann zu bringen – sei es im täglichen Kontakt mit Kunden, Chefs und Mitarbeitenden oder bei einem wichtigen Gespräch. Und das lässt sich üben – mit Performance-Training.
Wofür brauchen Assistenzen Performance-Training?
Marit Zenk: Eine Assistenz muss jeden Tag performen. Sie empfängt Besucher, wirkt am Telefon, hat mit unterschiedlichen Chefs und Mitarbeitern im Unternehmen sowie mit externen Partnern zu tun. Es handelt sich um eine repräsentative Aufgabe und daher ist die Haltung der Assistenz zu ihrer Rolle bei allem was sie tut, entscheidend. Sie sollte in jedem Fall ausstrahlen, dass sie gern für ihr Unternehmen arbeitet. Ist die Einstellung zu ihrem Job nicht positiv, drückt sich das in Mimik, Gestik und sogar in der Stimme aus und trübt die Wirkung beim Gegenüber. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.
Woran scheitern die meisten Menschen beim Thema Wirksamkeit?
Pauschal sind Frauen der emotionalere Typ, liefern eher mehr Text ab, sagen oft das Gleiche mit unterschiedlichen Worten, anstatt es in ein paar Sätzen auf den Punkt zu bringen. Das ist jetzt mit Absicht eine sehr schwarz-weisse Darstellung, denn Übertreibung dient der Verdeutlichung. Ausserdem scheitern Assistentinnen, wenn sie das Gefühl haben, «ich bin doch nur die Assistenz». Ich warne immer: «Passen Sie auf, was Sie denken, man sieht es Ihnen an.» Eine negative Haltung führt zwangsläufig dazu, dass man auch nicht ernst genommen wird.
Aber was nützt Performance-Training, wenn bei jemandem die Einstellung nicht stimmt?
In einem solchen Fall arbeite ich eher mit Methoden aus dem Coaching. Ich habe in meiner Rolle als Assistenz-Coach schon viele wieder für ihren Job motivieren können. Dabei zeige ich auf, warum der Assistenzberuf so toll ist und was man alles aus ihm herausholen kann. Oft ist das eine Frage der Perspektive und auch der eigenen Wertschätzung. Ich bringe meine Coachees wieder in Kontakt mit ihren Ressourcen und wie sie diese nutzen können. Und wenn die Haltung stimmt, ist das ein guter Zeitpunkt an der Performance und damit an seiner Wirksamkeit zu arbeiten.
Wie gehen Sie vor, wenn Sie mit jemandem dessen Performance trainieren?
Zuallererst schaue ich mir den Ist-Zustand an und eruiere den Soll-Zustand. Wenn sich jemand zum Beispiel auf einen bestimmten Auftritt vorbereiten möchte, frage ich: «Was sollen die Leute von Ihnen denken?». Und dann geht es um die passende Strategie, Dramaturgie und Medieneinsatz. Natürlich feilen wir auch an Mimik, Gestik, Stimme, Körpersprache und Präsenz. Letztlich entscheidet das Charisma einer Person, ob sie gehört wird oder nicht.
Wir alle kennen charismatische und weniger charismatische Menschen. Das scheint natürlich gegeben. Lässt sich Charisma überhaupt trainieren?
Davon bin ich überzeugt. Charisma wird oft als «göttlicher Funke» verstanden und meist spüren wir eine Art energetische Wolke um den Charismatiker herum. Aber wir alle haben in uns brachliegende Eigenschaften, die sich beleben lassen. Menschen mit hoher Stimme können lernen, tiefer zu sprechen, Menschen, die monoton sprechen, können lernen mit ihrer Stimme zu modulieren und Menschen, die gern weit ausholen, können lernen, auf den Punkt zu kommen. Zudem kann jeder lernen, anderen so zu begegnen, dass sich das Gegenüber bei uns gut aufgehoben und verstanden fühlt. Da fängt Charisma an.
Zur Person
Marit Zenk hat als Trainerin und Coach schon vielen Assistenzen dabei geholfen, ihren Job nicht nur auszuüben, sondern auszufüllen und das gesamte Potenzial des Jobs auszuschöpfen. Mit ihrer Arbeit als Performance Trainerin will sie ihren Klienten helfen, noch mehr Wirkung zu erzielen sowie besser wahrgenommen und gehört zu werden.
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