Sie sind Expertin für New Work. Wie nehmen Sie derzeit die rasante Entwicklung rund um die Arbeitswelt 4.0 wahr?
So schwierig die letzten Wochen und Monate auch waren – sie haben vielen dringend notwendigen Fortschritten in der Arbeitswelt den Weg geebnet. Widerstände wurden aufgebrochen und vor allem Zweifler davon überzeugt, was alles längst möglich ist. Mir kam es ein wenig vor wie New Work in einem Reagenzglas. Vieles, was vorher nur in vorsichtigen Schritten ausprobiert wurde, hat sich nun rasant weiterentwickelt.
Was bedeutet diese Veränderung für die Rolle der Assistenz Ihrer Meinung nach?
Die Assistenz entwickelt sich wie so viele (Büro-)Berufe besonders rasant fort. Den ganz grossen Vorteil für jede Einzelne sehe ich darin, dass die Aufgaben so vielschichtig sind. So bekommt man einen wunderbaren Überblick darüber, welche Veränderungen gerade wo stattfinden und kann sich selbst in die entsprechende Richtung fortbilden und weiterentwickeln.
Es wird immer wieder über agile Arbeitsmethoden diskutiert. Ihr Fokusthema ist Design Thinking. Was genau steckt dahinter?
Ich arbeite vor allem mit einer Facette des Design Thinkings: dem Life Design, also dem Blick auf die eigene Lebens- und Karrieregestaltung. Genauso wie heute Produkte nicht mehr um jeden Preis nur in Richtung Höher-Schneller-Weiter getrimmt werden, entspricht das auch nicht mehr den Karrierewünschen der meisten Menschen. Wir wollen unser Leben vielmehr so gestalten, dass es unseren persönlichen Vorstellungen entspricht, also Arbeit und Leben im Einklang sind. Das kann zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich sein. Der Design Thinking Ansatz hilft uns dabei, uns immer wieder selbst genau zu beobachten, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen, Ideen zu entwickeln und diese möglichst rasch auszuprobieren. In kleinen, niederschwelligen Schritten, ohne dabei gleich alles auf den Kopf zu stellen. Das nimmt Vielen die Angst, sich auf Veränderungen einzulassen und macht es uns leichter, einfach mal etwas auszuprobieren.