HR in der Assistenz

«Die Netzwerke der Mitarbeiter nutzen»

Wird ein neuer Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin gesucht, sollten die Kollegen unbedingt mit ins Boot geholt werden, findet Matthias Mäder. Er ist Geschäftsführer 
der Prospective Media Services AG, die ihren Kunden umfasende Rekrutierungslösungen anbietet.
 

Herr Mäder, welchen Tipp würden Sie Assistentinnen geben, die einen Mitarbeiter rekrutieren müssen?

Matthias Mäder: Ich finde es am wichtigsten, die Mitarbeiter des Unternehmens mit einzubeziehen. Wenn die Mitarbeiter eine ausgeschriebene Stelle in ihren eigenen Netzwerken streuen, komme ich sehr nah an meine Zielgruppe ran. Gerade über Business-Netzwerke wie Xing oder Linkedin sind sie mit Personen verlinkt, die sie aus Weiterbildungen oder von vorherigen Jobs kennen. Gerade für KMU, die keinen grossen Namen haben, sind diese Verbindungen ein grosses Asset.

Was ist mit den firmeneigenen Auftritten in den sozialen Medien?

Es kommt darauf an, wie viele Follower Unternehmen auf diesen Seiten haben. In der Regel sind das nicht so viele und dann bringt das für die Rekrutierung auch wenig.

Sie geben jedes Jahr den Recruiting Guide heraus. Was sind die aktuellen Themen im Recruiting?

Ein ganz grosses Thema ist mobiles Recruiting. Schon heute werden 40 Prozent aller Stellen auf jobs.ch über Smartphones abgerufen. Wer also online eine Stelle ausschreibt, sollte unbedingt überprüfen, wie das Inserat auf dem Smartphone dargestellt wird. Es macht dann wenig Sinn, ein Inserat zu ver-linken, das nicht mobile-optimiert ist. Das schreckt potenzielle Bewerber ab. Wichtig ist in dem Fall auch, dass im Inserat eine Telefonnummer angegeben ist, damit Bewerber direkt anrufen können.

Stirbt das klassische Stelleninserat in der Zeitung aus?

Das vielleicht nicht. Wer regional sucht, ist mit einem Zeitungsinserat noch immer gut bedient. Bei einer nationalen Suche sind aber sicher grössere Plattformen oder auch Spezialisten-Plattformen geeigneter. Das Problem beim Zeitungsinserat ist der Medienbruch: Die Anzeige ist auf Papier, die Bewerbungen sollen aber oft per Mail eingereicht werden und auch die weiteren Informationen zum Unternehmen sind online. Eine Zeit lang haben viele Unternehmen in ihren Stellenanzeigen mit QR-Codes experimentiert, das hat sich aber noch nicht durchgesetzt.

Wie finde ich heraus, wo mein Stelleninserat am besten platziert ist?

Durch Messen, Auswerten und Nachfragen. Wer die Bewerber fragt, wie sie die Stelle gefunden haben und von den Plattformen Zahlen einfordert, kann vergleichen, wo der Franken am besten eingesetzt ist.

Welche aktuellen Recruiting-Projekte begeistern Sie?

Interaktive Stelleninserate. Gerade die BKW oder das Kinderspital Zürich zeigen, dass die heutigen Stellenanzeigen mit den alten textlastigen und langweiligen Printstellenanzeigen nichts mehr zu tun haben.

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Stefanie Zeng ist Online Redaktorin bei Miss Moneypenny. 

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