Power-Duo im Chipsuniversum
Anita Binder und Christina Schaffhauser sind grundverschiedene Persönlichkeiten und deshalb das perfekte Gespann. Als Projektleiterinnen der Geschäftsleitung sind sie nicht nur für die klassischen Assistenzaufgaben bei der Zweifel Pomy-Chips AG in Zürich und Spreitenbach zuständig, sondern verantworten vielmehr auch die Unternehmensbereiche Media Relations und Events.
Anita Binder (li.) und Christina Schaffhauser (Foto: Aniela Lea Schafroth)
Orange, wohin das Auge blickt. Schon von weitem ist der Produktionsstandort der Zweifel Pomy-Chips AG in Spreitenbach zu sehen. Am Eingang steht eine riesige Chips-Packung, die sich als mobiler Kiosk entpuppt. Diesen passiert, befindet man sich auf dem riesigen «Zweifel»-Areal, das jedes Chips-Fan-Herz höherschlagen lässt. Hier treffen wir für das Fotoshooting in der «Genusswerkstatt» Anita Binder, Projektleiterin GL und Media Relations, und Christina Schaffhauser, Projektleiterin GL und Events.
«Wir geniessen es, ab und an mal hier zu sein», sagt Christina Schaffhauser, «da wir uns meist in den Büroräumlichkeiten am ursprünglichen Firmensitz in Zürich-Höngg befinden» – Ausnahmen seien Geschäftsleitungssitzungen und Events vor Ort.
Beim Shooting merkt man rasch, wie gut sich die beiden verstehen, aber auch, wie grundverschieden sie sind: Anita ist ruhig und bodenständig, Christina energetisch und schillernd. Was sie verbindet: die Liebe zum Beruf, der enorme Dienstleistungsgedanke und ein hoher Grad an Selbstorganisation. Zwei Frauen, die nicht nur ihren Berufsalltag mit unbändiger Energie perfekt meistern, sondern ebenso ihr Privatleben als Mütter und Partnerinnen. «Letzteres verdanken wir auch der grossartigen Unterstützung unserer Ehemänner und unseres familiären Umfelds.»
Ursprung im Tourismus
Doch um zu verstehen, wie die beiden zum Power-Duo bei «Zweifel» geworden sind, tauchen wir in ihre Vergangenheit ein, in der sich ebenfalls einige Parallelen finden. So absolvierten beide erfolgreich das Gymnasium und begaben sich danach auf Reisen, bevor sie sich für eine Ausbildung im Tourismus entschieden.
Anita startete 1999 ihre Ausbildung an der Höheren Fachschule für Tourismus in Samedan, weil sie das Reisen und die Tourismuswelt schon immer faszinierten, und Christina 2004 ihre Ausbildung an der Internationalen Schule für Touristik in Zürich, um einen Beruf zu ergreifen, in dem sie ihre Sprachkenntnisse nutzen und die Schweiz als Tourismusland repräsentieren konnte.
Aus der Zeit im Tourismus mitgenommen haben die beiden vor allem einen «starken Dienstleistungsgedanken, der uns bis heute antreibt». Trotz Faszination für den Tourismus wechseln beide später mangels attraktiver Jobangebote in andere Branchen. «Die Ausbildung ist so breit abgestützt und fundiert, dass sie sich für viele Branchen eignet.»
So arbeitet Anita Binder nach ihrer Ausbildung in diversen Anstellungen und absolviert nebenberuflich noch die Ausbildung zur Marketingplanerin, bevor sie 2006 als Projektleiterin Marketing und Corporate Communications zur Karl Steiner AG kommt. Im kleinen Team wird ihr erstmals viel Verantwortung zugetragen und ihr Wissensrucksack gefüllt, den sie noch mit einem MAS in Business Communications an der HWZ erweitert.
2011 kündigt sie und begibt sich mit ihrem damaligen Partner und heutigen Ehemann auf Reisen. Zurück in der Schweiz steigt Anita 2012 bei der Alpiq InTec in Zürich als Communication Manager wieder ein. «Eine Stelle, bei der ich viel lernte und die ich sehr mochte und deshalb trotz hohem Pensum von 80 Prozent nicht aufgab, als unsere drei Kinder zur Welt kamen.»
Christina Schaffhauser beginnt indes 2007 nach ihrer Ausbildung bei der Grass Roots Switzerland AG in Zürich als Projektleiterin im Bereich Incentives, Events und Kongresse zu arbeiten. «Eine richtige Lebensschule, in der ich viel lernte und unzählige Events sowie Incentives organisierte.»
2009 eröffnet sich für Christina dann die Möglichkeit, bei Schweiz Tourismus eine neu geschaffene Stelle als Projektleiterin Medien im Bereich Unternehmenskommunikation zu übernehmen. Sie taucht in die Medienwelt ein, organisiert Medienkonferenzen und Journalistenreisen. 2012 kündigt sie. «Nicht weil mir der Job langweilig wurde, sondern vielmehr, weil mich und meinen Mann die Reiselust packte.» Sie begeben sich auf die Panamericana und kehren 2013 wieder zurück.
Auf der Suche nach einer neuen Stelle wird Christina 2014 bei der Swisscanto Asset Management AG in Zürich fündig und beginnt als Projektleiterin Event Management sowie stellvertretende Teamleiterin zu arbeiten, wo sie zusammen im Team rund 100 Anlässe im Jahr organisieren. 2015 wird sie zum ersten Mal Mutter, und da eine Reduktion ihres Pensums nicht möglich war, suchte sie sich einen neuen Job.
Meine Wahl
Anita Binder (li.) und Christina Schaffhauser
(Foto: Aniela Lea Schafroth)
Paprika oder Nature?
Anita: Ich bin der Salz- und Nature-Typ. Ich mag es gerne natürlich und pragmatisch.
Christina: Ich bin der Paprika-Typ. Ich war schon als Kleinkind ein Fan: Bei uns im Büro hängt ein Bild von mir als Vierjährige beim Wandern. In der Hand halte ich eine riesige Packung Zweifel Paprika-Chips, die ich in mich hineinfuttere.
National oder international?
Anita: Beides. National, weil ich unser Land sehr schätze und gerne hier zuhause bin. International, weil ich es liebe zu reisen und ich dabei meinen Horizont erweitern kann.
Englisch oder Französisch?
Christina: Definitiv Englisch. Kaum konnte ich sprechen, sang ich englische Songs am Radio mit, obwohl ich nichts verstanden habe. Nach einem länger Sprachaufenthalt in Brighton verliebte ich mich vollends in das Land und die Sprache. Bis heute reise ich nach Möglichkeit zwei Mal im Jahr nach London und/oder Brighton.
Kultur oder Sport?
Anita: Ich bin ein Sportmensch und bewege mich sehr gerne – und das mittels verschiedenster Sportarten. Ob joggen, Fitness, Velofahren, Snowboarden oder Wandern. Zudem spiele ich einmal in der Woche Fussball in einem Plauschverein und trainiere einmal in der Woche das Junioren-Unihockey-Team.
Mitarbeiter- oder Kundenevents?
Christina: Mitarbeiterevents. Mitarbeitende sind sehr kritische Teilnehmende. Aber wenn man seinen Job gut macht, bekommt man hier auch viel Sympathie und spürt eine echte Dankbarkeit. Das freut und motiviert mich ungemein.
Getrennte Wege finden zusammen
Zwei Frauen, zwei Karrieren, viele Parallelen und heute ein gemeinsamer Nenner: die Zweifel Pomy-Chips AG. Wobei die Reise ins Chipsuniversum bei Christina Schaffhauser etwas früher startet, nämlich 2016. «Damals war ich nach meinem ersten Mutterschaftsurlaub auf der Suche nach einer neuen Stelle und stiess auf das Stelleninserat «Projektleiter/in Media Relations und Assistent/in der GL» bei «Zweifel». Sie bewirbt sich, trifft auf den damaligen CEO Roger Harlacher sowie den heutigen Christoph Zweifel – «und ich hatte sofort ein super Gefühl beim Rauslaufen». Es trügt nicht. Sie bekam die Stelle.
Nebst ihrer Tätigkeit als Geschäftsleitungsassistenz baut Christina in den ersten Jahren mit ihren 60 Prozent den Bereich Media Relations aus, der einen immer grösseren Stellenwert im Unternehmen bekommt, was auch die Unternehmensleitung erkennt. Das führte dazu, dass während ihrer zweiten Mutterschaft 2018 nicht nur eine Vertretung für sie gesucht, sondern die Stelle gleich mit einer zusätzlichen Person ausgebaut wird.
Damit tritt Anfang 2018 Anita Binder auf den Plan. «Als ich das Stelleninserat sah, war mir sofort klar, diese Stelle ist für mich gemacht.» Das Vorstellungsgespräch bestätigte ihr Gefühl, am richtigen Ort zu sein. Anita bekommt die Stelle und Christina eine Entlastung, da ihr Mutterschaftsurlaub aufgrund der Beeinträchtigung ihrer neugeborenen Tochter länger dauerte als vorgesehen.
Im September 2018 kehrt Christina mit einem Pensum von 40 Prozent aus der Mutterschaft zurück. «Ich schätzte die Unterstützung von ‹Zweifel› damals enorm. Einerseits das Verständnis für meine nicht einfache neue Familiensituation und andererseits die Möglichkeit, mit einem tiefen Pensum wieder einsteigen und verantwortungsvolle Aufgaben ausüben zu dürfen.»
Die Zusammenarbeit der beiden funktionierte zudem von Anfang an problemlos. Keine Selbstverständlichkeit, da die beiden sich bei Anitas Antritt nicht mehr austauschen konnten. «Wir stellten beide sehr schnell fest, dass wir zwar aus unterschiedlichem Holz geschnitzt sind, uns aber bis heute sehr bereichern. Das Geheimrezept? Kommunikation und Respekt der anderen gegenüber.»
Reorganisation der Aufgaben
«Am Anfang machten wir beide alles, bis wir merkten, wir müssen die zwei Stellen sinnvoller aufteilen – was macht ressourcentechnisch Sinn und was begeistert uns beide am meisten.» Anita und Christina setzen sich zusammen. «Für mich waren die Events neben allem anderen immer ein Extra-Effort», sagt Anita, «und für mich die Medien», ergänzt Christina, «darum war für uns sofort klar, wer künftig was übernehmen soll.»
Mit ihrem Vorschlag gingen sie zu ihrem Chef Christoph Zweifel und dieser gibt sofort grünes Licht. «Sein Vertrauen in uns schätzen wir sehr, auch die Möglichkeit, im Unternehmen Ideen einzubringen, ein Mitspracherecht zu haben und selbstständig arbeiten zu können. Wir pflegen eine tolle Unternehmenskultur und arbeiten sehr kollegial und auf Augenhöhe zusammen. Am Morgen verlassen wir unsere eigene Familie zu Hause und gehen zu unserer ‹Zweifel›-Familie.»
Die neue Konstellation führte dazu, dass Anita Binder mit 90 Prozent als Assistentin der Geschäftsleitung und Medienansprechperson tätig ist, sowie die Unternehmenskommunikation verantwortet. «Durch meine Aufgaben als GL-Assistentin komme ich so an die für mich relevanten Informationen für die Medienarbeit, die ich aber auch in die interne und externe Kommunikation einfliessen lassen kann.» Christina Schaffhauser indes ist mit 60 Prozent als Projektleiterin verantwortlich für alle internen Mitarbeiterveranstaltungen, Workshops, Seminare und Konferenzen.
Da beide Bereiche in den letzten paar Jahren weitergewachsen sind, bekommen die beiden ab Sommer Unterstützung durch eine zusätzliche Mitarbeiterin oder einen zusätzlichen Mitarbeiter: «Nach dem bevorstehenden KV-Abschluss wird uns ein Lernender, der sich aktuell im dritten Lehrjahr bei uns befindet, als Teammitglied unterstützen. Wir freuen uns auf diesen Zuwachs.» Denn die nächsten grösseren Projekte stehen bereits an. Für Christina ist es das Mitarbeitersommerfest mit über 300 Teilnehmenden sowie der Spatenstich für die neue Snackfabrik, für Anita der Aufbau der Unternehmenskommunikation sowie einer neuen Website. Den Powerfrauen wird es definitiv nicht langweilig.
Anita Binder
Foto: Aniela Lea Schafroth
Christina Schaffhauser
Foto: Aniela Lea Schafroth