Porträt

Vom Migros-Kind …

… zur Migros-Assistentin: Den Sprung von der öffentlichen Verwaltung in die Privatwirtschaft hat Direktionsassistentin Nina Brunner nie bereut – vor allem, weil sie bei der Migros ihre Traumstelle gefunden hat.

 

Zürich. Limmatplatz. 15. Stock. Migros-Direktionsassistentin Marketing-Kommunikation Nina Brunner geniesst wieder einmal den grandiosen Ausblick von ihrem Arbeitsplatz. «Zurzeit eine Seltenheit», sagt sie. Alle Mitarbeitenden ihrer Abteilung befinden sich seit dem ersten Lockdown im Homeoffice. So auch Brunner, die ihr Büro in ihrem Zuhause in der Berggemeinde Amden eingerichtet hat. Vor einem Jahr zog die gebürtige Schaffhauserin dorthin zu ihrem Partner. Die Vorteile des neuen Arbeitsplatzes liegen für Brunner auf der Hand: «Ich kann über Mittag kurz auf die Loipe und mich auspowern», sagt die sportliche Assistentin. Sport ist für Nina Brunner ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Jahrelang betrieb sie Mannschaftssport. Heute rennt sie, geht langlaufen oder tritt auf ihrem Rennvelo ordentlich in die Pedale.

Nina Brunner ist nicht nur privat, sondern auch beruflich sportlich unterwegs. «Bei mir muss immer etwas laufen.» Der Job als Direktionsassistentin sei deshalb perfekt für sie. «Es gibt immer etwas zu tun.» Das schätze sie sehr, ­zumal Corona den privaten Alltag schon sehr entschleunigt habe. «Ich vermisse das Leben vor Corona», sagt Brunner, «und nach einem Jahr den Direktkontakt zu meinen Kolleginnen und Kollegen wie zu meiner Chefin Nadine Hess.» Die Leiterin der Direktion Marketing-Kommunikation sah Brunner vor Corona praktisch täglich, «zwischenzeitlich nur noch gut alle zwei Wochen, wenn etwas ansteht, das nicht im Homeof­fice erledigt werden kann». Trotz Distanz habe sich ihre Zusammenarbeit aber gut eingespielt, so Brunner. «Wir sind gut organisiert und da bei Migros mobil-flexibles Arbeiten schon vor Corona möglich war, sind wir auch technisch gut eingerichtet.»

«Ich liebe To-do-Listen.»

Im Homeoffice beginnt Nina Brunner um 7:15 Uhr zu arbeiten. «Klare Organisation und Struktur sind für mich wichtig. Ich liebe To-do-Listen.» Sogar am Wochenende erstelle sie ab und an Listen, lacht Brunner. Zurzeit bestehe ihre Hauptarbeit aus dem Koordinieren von Sitzungsterminen. Nicht nur für ihre Chefin ­Nadine Hess, sondern auch für weitere Leitungsteam-Mitglieder und Mitarbei-
tende, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Daneben bereitet Brunner Sitzungen vor und nimmt an diesen teil. Da ihre Chefin sehr selbstständig funktioniere, übernimmt sie zudem Arbeiten von weiteren Bereichen in der Marketing-Kommuni­kation. «Das bringt Abwechslung und gefällt mir, weil ich in weitere Aufgabenbereiche hineinblicken kann.»

Persönlich

Das wollte ich als Kind werden

Alles Mögliche: von der Kindergärtnerin bis zur Coiffeuse

Das hat mich geprägt

Mein Sprachaufenthalt in Australien

Da muss ich lachen

Immer, wenn ich Zeit mit meinen ­Freundinnen verbringe (wir sind seit
der Primarschule eng befreundet)

Darüber ärgere ich mich

Littering in der Natur

Dafür habe ich einmal viel Mut gebraucht

Fürs Skydiving

Das möchte ich gerne lernen

Klavierspielen

Diese Person würde ich gerne kennenlernen

Queen Elisabeth II. – eine faszinierende Persönlichkeit

Interne Community

Vor ihrer Zeit bei Migros arbeitete Nina Brunner nach ihrer Lehre bei der Stadt Schaffhausen vier Jahre bei der Baudirektion des Kantons Zürich, bevor sie 2013 in die Privatwirtschaft wechselte und bei einem Ingenieurbüro als Assistentin Unternehmensleitung anheuerte. «Nach über sieben Jahren in der öffentlichen Verwaltung wollte ich nochmals etwas Neues sehen und das hat mir gut getan. Die Privatwirtschaft besitzt schon etwas mehr Drive.» Im Ingenieurbüro erkannte Brunners damaliger Chef ihr Potenzial und motivierte sie, die Weiterbildung zur Direktionsassistentin zu absolvieren – «so bin ich in die Assistenz gerutscht». Während der Ausbildung habe sie nicht nur viel dazugelernt, sondern auch ein Netzwerk aufgebaut, das ihr bis heute im Alltag hilft. «Der Kontakt zu anderen Assistentinnen hält bis heute an.»

Netzwerke sind genial, ist Nina Brunner überzeugt. Bei der Migros schätzt sie deshalb auch den Austausch mit den beiden anderen Assistentinnen innerhalb der Direktion. Bereichernd sei ausserdem die erst kürzlich entstandene Assistentinnen-Community der gesamten Migros-Gruppe, die sich auf MS Teams austauscht. «Diese Plattform ermöglicht uns, uns gegenseitig spezifische Fragen zu stellen, um interne Ressourcen und Wissen besser zu nutzen.» Das helfe schon sehr im Alltag. «Man ruft eher jemanden an und bittet um Unterstützung, wenn man diese Person bereits persönlich kennt.»

Gelebte Wertschätzung

Dass sie nun seit bald fünf Jahren beim orangen Riesen ist, freut das «Migros-Kind» Nina Brunner sehr. «Als ich 2016 die Stelle der Leitungsassistentin SportXX ausgeschrieben sah, wusste ich: Das ist mein Traumjob.» Hier vereine sie ihre Leidenschaft für Sport mit der Begeisterung für den orangen Arbeitgeber. Der Wechsel von SportXX in die Marketing-Kommunikation der Migros erfolgt dann 2019, weil ihr damaliger Chef Roman A. Müller sie bei seinem internen Wechsel mitnimmt. «Das ist das Beste, was einem als Assistentin passieren kann. Es bestätigt, ich habe es richtig gemacht», sagt Brunner. Zwischenzeitlich hat Müller den Migros-Konzern verlassen und Nina Brunner hat eine neue Chefin erhalten. «Zum Glück kannten wir uns schon vorher und funktionieren sehr gut miteinander.» Keine Selbstverständlichkeit, weiss Brunner. «Bei einem Chefwechsel kann man sich nie sicher sein, ob es wirklich harmoniert.» Umso glücklicher ist sie, dass sie es so gut miteinander hätten. «Sie motiviert mich und wertschätzt meine Arbeit.»

Vergleicht Brunner ihre Zeit bei SportXX mit jener bei der Marketing-Kommunikation, so seien die Unterschiede marginal. «Die Mi­gros-Kultur ist überall gleich. Wir pflegen das Du, die Nähe untereinander und den Austausch über die Abteilungen hinweg.» Brunner schätzt ausserdem, dass ihre Arbeitgeberin sehr offen gegenüber Weiterbildungen ist. «Zumal ich schon eine im Auge habe: etwa im Bereich Assistenz 4.0.» Starten möchte sie allerdings erst, wenn eine physische Teilnahme wieder möglich ist. «Zurzeit bin ich praktisch nur online und da wäre ich froh, wenn ich zumindest meine Weiterbildung nicht vor dem Bildschirm absolvieren müsste.» Nina Brunner pressiert es nicht. Momentan ist sie zufrieden mit ihrer Stelle, ihrer Chefin und ihrem Arbeitgeber. «Eine angenehme Konstante in diesen turbulenten Zeiten», sagt Nina Brunner. «Von daher: Es ist gut so, wie es ist!»

Nina Brunner

wächst in Stetten (SH) auf. Von 2006 bis 2009 absolviert sie eine kaufmännische Grundausbildung bei der Stadt Schaffhausen. Danach arbeitet sie als Sekretärin Sektion Altlas­ten bei der Baudirektion Kanton Zürich. 2013 wechselt sie zur ewp AG nach Effretikon als Assistentin Unternehmensleitung/Fachbereichsleiterin-Stv. Marketing & Support und beginnt ihre Weiterbildung zur Direktionsassistentin mit eidg. FA. 2016 geht sie zum Migros-Genossenschafts-Bund als Leitungsassistentin SportXX und ­erhält ab Mai 2019 die Chance, als Direktionsassistentin Marketing-Kommunikation zu arbeiten. Nina Brunner ist 30 Jahre alt und lebt mit ihrem Partner in Amden im Kanton St. Gallen.

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Christine Bachmann ist die Chefredaktorin von Miss Moneypenny.

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