Teamevents

Swisscom sucht Steinbock

Normalerweise sucht das Team der Swisscom-Assistentin Tamara Andrist Standorte für Mobilfunkantennen. Nach einer Infotagung auf dem Pilatus aber sollten sich die Mitarbeiter den Kopf nicht mehr über den Job zerbrechen, sondern für einmal nach etwas ganz anderem Ausschau halten: nach Steinböcken. Auf einer Safari.

Die Big Five der Schweiz hätten sie fast gesehen, sagt Tamara Andrist und lacht. Auf Safaris in Afrika steht der Begriff für Löwe, Büffel, Elefant, Leopard und Nashorn. Und in der Schweiz? «Wir sind Steinböcken, Gämsen und einem Adler begegnet», zählt Andrist auf. Vielleicht würden Bär und Wolf die nicht offizielle Liste ergänzen. «Aber das wäre mir dann schon ein bisschen zu wild gewesen», gibt Andrist zu.

Tamara Andrist ist Assistentin des Regionalleiters Wireless Access der Swisscom (Schweiz) AG in Luzern. Ihr Team plant und baut Mobilfunkstandorte und ist in der ganzen Schweiz verteilt. Sechsmal im Jahr sitzt die Truppe für Infotagungen zusammen. «Meist finden die bei uns inhouse statt», sagt die Assistentin, die diese Treffen jeweils organisiert. «Aber etwa alle zwei Jahre verbinden wir den Anlass mit einem Teamevent.» Im vergangenen Herbst hat Andrist den Pilatus als Destination ausgewählt. Sie ist selbst aus der Region und findet Luzerns Hausberg «immer wieder wunderschön». Zudem hat sie das Rahmenprogramm angesprochen, das die Pilatus Bahnen für Tagungen anbieten: eine Steinbock-Safari.

Wählerische Steingeissen

Vor dem Vergnügen aber wurde gearbeitet. «Der Meetingraum auf dem Pilatus ist wunderschön», sagt Andrist. Die grosse Fensterfront gibt die Sicht auf die Alpen und die steilen Hänge des Pilatus frei. «Und mitten während unserer Tagung haben wir die ersten Steingeissen gesehen.» Die weiblichen Steinböcke seien plötzlich aufgetaucht und hätten friedlich in der Nähe des Fensters gegrast. «Das war schon ein Erlebnis.»

Die eigentliche Safari begann gegen 18 Uhr. «Einige unserer Städter waren anfangs nicht so angetan von der Idee, nach dem langen Tag noch nach draussen zu gehen», lacht die Assistentin. «Aber unser Safari-Guide Rudolf Käch konnte sie schnell begeistern.» Die Pirsch  startete bei einem ausgestopften Steinbock in der Ankunftshalle der Pilatus Bahnen – mit Weisswein und kaltem Plättli. Das Swisscom-Team hatte das sonst so geschäftige Foyer fast für sich alleine. Die Tagesgäste haben den Gipfel um diese Zeit längst mit der letzten Bahn verlassen.

Rudolf Käch begrüsste die Gruppe und erzählte die Geschichte der Steinwild-Kolonie auf dem Pilatus, die von vier Tieren in den 1960er-Jahren zu fast 120 Steinböcken und Steingeissen angewachsen ist. Er schilderte, wie den Kletter- und Überlebenskünstlern eine ein Zentimeter breite Felsritze genügt, um eine senkrechte Wand zu überqueren, sprach von Krankheiten, die die Population gefährdet haben und von wählerischen Geissen, die anfangs von den zwecks Gendurchmischung angesiedelten Bündner Böcken nichts wissen wollten. «Nach den Informationen haben wir alle darauf gebrannt, raus zu gehen und die Tiere zu beobachten», erzählt Andrist.

Bockige Böcke

Doch Bock bleibt Bock und damit manchmal etwas bockig. Obwohl man an einzelnen Tagen auf dem Pilatus fast über die Steinböcke stolpert, weil sie sich im Gegensatz zu ihren Artgenossen in anderen Teilen der Schweiz ziemlich an Menschen gewöhnt haben, bleiben sie Wildtiere und damit unberechenbar. Das bedeutet auf dieser Safari nicht gefährlich, sondern dass sie partout nicht ein einziges Mal vor der Linse eines Feldstechers oder Fernrohrs auftauchen. «Wir haben nur Steingeissen gesehen. Das hat aber niemanden gestört», beschwichtigt die Organisatorin. Auch Gämsen und einem Adler ist das 25-köpfige Swisscom-Team begegnet. Dafür liessen sich auch die Murmeltiere an diesem Abend nicht blicken. «Aber wir hatten tolle Lichtverhältnisse, die für eine mystische, wunderschöne Stimmung sorgten.»

Nach der Safari hat die Gruppe zusammen mit Rudolf Käch im Queen Victoria Saal des Hotels Pilatus-Kulm gegessen. Wichtige Steinbock-Fragen konnten da noch vom Profi beantwortet werden. Die Arbeit aber, erzählt Andrist, war weit weg und kein Thema. Das war ganz im Sinn der Assistentin: «Ich wollte die Leute ablenken vom Daily Business und dafür sorgen, dass sie sich auch wieder einmal über ganz andere Dinge unterhalten und sich so besser kennenlernen.» Dafür sei ein Teamevent mit Übernachtung sehr förderlich, obwohl das bei Swisscom nicht üblich sei, findet Andrist. «Es fördert definitiv die gute Stimmung im Team. Und der Sonnenaufgang am nächsten Morgen war mit der Aussicht vom Pilatus so herrlich, dass allein schon das ein Erlebnis gewesen wäre.»

Bis heute werde im Team viel von dem Event gesprochen. Andrist selbst bezeichnet den Ausflug als grossen Erfolg, auch wenn er das Budget ausnahmsweise etwas strapaziert 
hat. «Einige unserer Mitarbeiter haben die Safari nachher mit ihren Familien nochmals gemacht.»

Die Fakten

Teamgrösse: Die Pilatus Bahnen AG empfiehlt für die Steinbock-Safaris Gruppen von höchstens 
40 Personen. Geführt werden sie von ehemaligen Wildhütern
Anforderungen: Für die Beobachtung sind allenfalls kurze Wanderungen auf einem flachen Höhenweg nötig. Diese sind aber nicht anstrengend und erfordern keine sportliche Kondition. Wichtig ist hingegen gutes Schuhwerk und unter Umständen warme Kleidung, weil die Safaris je nach Wetter und Wunsch auch frühmorgens durchgeführt werden.
Preis: ab 249 Franken pro Person (inkl. Berg- und Talfahrt, Einstimmungsapéro, Safari-Guide, 4-Gang-Menü im Hotel Pilatus-Kulm, Übernachtung im Hotel Bellevue oder Pilatus-Kulm, Morgenkaffee oder Tee vor der Safari, reichhaltiger Brunch nach der Safari und Steinbock-Buch als Geschenk)
Schlechtwetter-Alternative: Die Steinbock-Safaris finden von Mai bis Oktober statt und werden, ausser bei Gewitter, auch bei schlechtem Wetter durchgeführt. Die Safari kann als Rahmenprogramm zu einem Seminar auf dem Pilatus oder unabhängig von der Reservierung des Seminarraums als Teamevent gebucht werden. Anfragen und Infos: Tel. 041 329 12 15 / bankette@pilatus.ch/pilatus.ch

 

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