Pause machen, aber richtig
Lange Arbeitstage hält man am besten durch, wenn man sich zwischendurch erholt und Kraft schöpft. Doch wie kann man die Pausen so gestalten, dass man danach wieder frisch und munter ist? 14 Tipps für bessere Erholung!
Braucht man sowas überhaupt? Einen Ratgeber, wie man richtig Pause macht. Die Arbeit unterbrechen, die Füsse hoch legen und Pause machen, das kann doch nicht so schwer sein. Sieht man sich die Zahl der Ratgeber-Artikel zum Thema an, kommt man allerdings zum Schluss, dass Pause machen im Büro doch nicht so einfach ist.
Eine der Ursachen hierfür könnte sein, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist und sich in der Arbeitswelt schnell bestimmte Pausenrituale angewöhnt, die vielleicht nicht optimal sind, aus denen er aber nicht mehr rauskommt. Ausserdem ist man ja auch ein soziales Wesen und macht dann eben so Pause wie die anderen. Ob man danach richtig erholt ist, ist eine andere Frage.
Deshalb ist es vielleicht doch nicht überflüssig, sich gelegentlich Gedanken darüber zu machen, wie man »richtig« Pause macht.
Folgende schlaue Tipps zum Thema haben Sie selbst schon oft gelesen: Pausen sind wichtig. Mehrere kurze Pausen sind besser als eine lange. Am besten jede Stunde fünf Minuten Pause einlegen. Ein paar Schritte im Grünen tun. Zehn Minuten Powernapping sind das Allerbeste. Kein Zweifel, diese Tipps sind gut, und wenn Sie Ihnen schon geholfen haben, müssen Sie jetzt nicht weiterlesen und können eine Pause einlegen
Andernfalls hier eine lose Sammlung von Tipps, Ideen und Gedanken zur schönsten Nebensache der Arbeitswelt, der Pause.
- Was für ein Pausentyp sind Sie? Legen Sie sich gerne hin und schliessen die Augen? Hilft Ihnen Bewegung an frischer Luft, den Kopf wieder klar zu kriegen? Sind Sie der soziale Typ und lieben den Büroklatsch zwischendurch? Oder hören Sie zur Entspannung lieber Cello-Suiten von Johann Sebastian Bach? Finden Sie es heraus. Zu wissen, was einem wirklich gut tut, ist die Grundlage jeder sinnvollen Pausengestaltung.
- Für die Pause gibt es gesetzliche Regeln. Finden Sie heraus, auf wie viel Pause pro Arbeitstag Sie ein Anrecht haben und welche internen Vereinbarungen es dazu möglicherweise in ihrem Betrieb gibt.
- Wann genau sind Sie müde? Brauchen Sie um elf Uhr vormittags schon die erste kleine Pause? Oder erst nach dem Mittagessen? Haben Sie immer pünktlich um 15 Uhr 30 einen Durchhänger? Logischerweise sollten Sie versuchen, die Pause genau zu diesen Zeiten einzulegen.
- Lassen Sie sich nicht stören. Sie wollen Ihre verdiente halbe Stunde Pause machen. Herein kommt die nette Kollegin, mit der Sie sich so gut verstehen, um eine Runde zu plaudern. Das Gespräch ist nett, aber die Pause bald vorbei. So unangenehm das jetzt ist: Sagen Sie der Kollegin, dass Sie jetzt mal ein paar Minuten für sich brauchen. Auch wenn sie beim ersten Mal enttäuscht ist, sie wird es verstehen.
- Fest eingeplante Pausen haben den schönen Nebeneffekt, den Arbeitstag zu strukturieren.
- Planen Sie Pausen als Belohnung für die Erledigung unangenehmer Aufgaben.
- Man liest es immer wieder: regelmässig Pause machen. Jede Stunde ein Glas Wasser trinken. Mehrere kurze Pausen pro Tag sind besser als eine lange. Am besten jede Stunde fünf Minuten Pause einlegen. Klingt alles supervernünftig, aber ganz ehrlich: Wenn das Projekt fertig werden muss, Sie schon auf der Zielgeraden sind, und das Gehirn auf Hochtouren arbeitet, dann pfeifen Sie auf die klugen Ratschläge und ziehen es durch. Auch wenn Sie dafür mal sechs Stunden am Stück arbeiten. Denn es gibt nichts schöneres als eine schwierige Aufgabe abgeschlossen zu haben. Danach winkt die beste Erholung.
- Wenn es um riskante Aufgaben in sicherheitsrelevanten Bereichen geht oder auch im Bereich Gesundheit, dann sind Pausen Pflicht. Wer hier übermüdet weiterarbeitet, handelt fahrlässig.
- Widerstehen Sie der Versuchung, die Pause zum Networking zu nutzen oder neuen Kollegen auf den Zahn zu fühlen. Es ist Pause, sonst nichts.
- Digitale Medien wie Smartphone oder Tablet sind selten erholsam. Der typisch kurzgetaktete, und kleinteilige Rhythmus der sozialen Netzwerke, News und Webseiten macht unterbewusst nervös. Also gönnen Sie Ihrem Smartphone auch eine Pause.
- Scheuen Sie sich nicht, offen zu sagen, dass Sie eine Pause brauchen. Wer aus falschem Ehrgeiz auf Pausen verzichtet, dafür dann stundenlang missgelaunt über dem Schreibtisch hängt, wird die Kollegen und Kolleginnen nicht sonderlich beeindrucken. Einen guten Eindruck macht eher schon die Kollegin, die zwanzig Minuten Pause einlegt und danach wieder frisch und konzentriert ans Werk geht.
- Nichts ist zermürbender als stundenlange Meetings. Man muss sich nicht nur auf das Fachliche konzentrieren, sondern auch auf die Kollegen. Machen Sie danach eine Pause.
- Es ist immer eine gute Idee, das Büro zu verlassen. Denn alles im Büro erinnert an kommende Aufgaben oder Termine. Drehen Sie eine Runde um den Block, setzen Sie sich auf eine Parkbank oder fahren Sie mit dem Bike durch die Gegend. Hauptsache, raus aus dem Office.
- Pause ist so individuell wie Essen oder Schlafen. Nur Sie wissen, welche Art von Pause Ihnen guttut. Wenn Sie nach dem im Ratgeber-Buch so hoch gelobten Spaziergang im Grünen nicht gestärkt und erfrischt sind, sondern einfach nur müde, dann ist das vielleicht nicht das Richtige für Sie. Dann sind Sie vielleicht der Powernapping-Typ. Also ab in den Entspannungs-Sessel, die Füsse hoch und die Augen zu.