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Mentoring als Karriere-Booster

Mentoring und Assistenz: Wie geht das zusammen? Miss Moneypenny-Bloggerin Ute Barnickel erklärt, warum Mentoring von unschätzbarem Wert ist, und gibt Best-Practice-Tipps.

Was ist eigentlich Mentoring? Dabei handelt es sich um einen Know-how-Transfer in ­persönlichen Beziehungen. Eine erfahrene Person (Mentor) teilt ihr Wissen und gibt ihre Kontakte an eine weniger erfahrene Person (Mentee) weiter, oft mit dem Ziel, die berufliche Entwicklung des Mentees zu fördern. Sozusagen eine Form des Coachings, bei der Erfahrungen und Feedback weitergegeben werden. Die sollen nicht nur Ansporn sein, sondern sind ganz konkrete Anleitungen und Unterstützung, die dem Mentee dabei helfen, Ziele zu erreichen und weiterzukommen.

Warum ist das sinnvoll? Ganz einfach: Es ist eine individuelle, massgeschneiderte Art der Unterstützung und es lohnt sich, darüber nachzudenken, inwiefern ein Mentor- oder Menteeship-Programm im eigenen Unternehmen Anwendung finden könnte. Vielleicht gibt es bereits Assistenzen, die an einem Punkt in der beruflichen Karriere angekommen sind, bei dem sie sich sicher und bereit fühlen, die Rolle des Mentors zu übernehmen. Oder andersherum: Assistenzen möchten als Mentee vom Wissenstransfer profitieren und sind auf der Suche nach einer Person, die sie unterstützt, wertvolle Kontakte zu knüpfen, um das eigene Netzwerk zu erweitern.

Eine der bekanntesten Mentoring-Erfolgsgeschichten ist jene von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Dieser wurde von Peter Thiel, dem ehemaligen CEO von PayPal, gecoacht und beraten, als er Facebook ­gründete. Thiel half Zuckerberg bei der Entwicklung seiner Ideen und gab ihm wertvolle Tipps, sein Unternehmen aufzubauen. Auch Sheryl Sandberg, Autorin von «Lean In – Women, Work and the Will to Lead» und ehemalige COO von Facebook/Meta, ist ein gutes Beispiel für erfolgreiches Mentoring. Sandberg hatte mehrere Mentoren in ihrer Karriere, darunter Larry Summers, den ehemaligen Präsidenten der Harvard-Universität, und Eric Schmidt, den ehemaligen CEO von Google. Durch ihre Mentoren konnte Sandberg ihre Fähigkeiten verbessern und wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihr dabei halfen, eine Führungsrolle bei Facebook zu übernehmen. 

Persönliches Wachstum

Zuckerberg? Sandberg? Wie passt das mit dem Thema Assistenz zusammen? Sehr gut, denn auch wenn es sich bei vorgenannten Beispielen um bekannte Persönlichkeiten handelt, so ist das Prinzip in der Assistenz wie in jedem anderen Beruf dasselbe. Mentoring kann eine lebenslange Beziehung sein, die dem Mentee dabei hilft, in der Karriere voranzukommen, aber auch persönlich zu wachsen. Mentoring ist in jedem Fall eine Win-win-Situation für beide Seiten, da auch der Mentor von der Möglichkeit profitiert, Wissen weitergeben zu können und Leadership-Skills aufzubauen.

Insbesondere für Frauen kann Mentoring von unschätzbarem Wert sein, da sie oft mit sehr spezifischen Herausforderungen in der Arbeitswelt konfrontiert sind wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder mangelnden Entwicklungsmöglichkeiten. Frauen können sich da gegenseitig in besonderer Weise helfen, da sie oft ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Digitales Mentoring

Fand Mentoring bisher vor allem in Form von persönlichen Treffen statt, veränderte sich das durch die omnipräsente Digitalisierung. Obwohl ein persönlicher Austausch nach wie vor bevorzugt wird, ermöglichen virtuelle Treffen den Mentees, von Mentoren zu lernen und zu profitieren, die sich in anderen Teilen der Welt befinden. Ein weiterer pragmatischer Aspekt ist, dass sich die virtuellen Treffen einfacher in den Tagesablauf integrieren lassen. Der Austausch via Messaging und Social Media kann zu einem schnelleren Kommunikationsfluss beitragen. Darüber hinaus helfen digitale Tools wie Online-Trainingsplattformen und virtuelle Whiteboards, Information visuell und interaktiv zu vermitteln. Der Wermutstropfen: Die persönliche Interaktion kommt oft etwas zu kurz, da ein erfolgreiches Mentoring in besonderem Masse von der zwischenmenschlichen Beziehung abhängt. 

Mentoring-Best-Practice-Tipps

 

Ziele und Erwartungen festlegen

Bevor ein Mentoring-Programm gestartet wird, ist es wichtig, Ziele und Erwartungen klar zu definieren. Diese sollten auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens und der Mitarbeitenden zugeschnitten sein. Und beachtet immer die 3-C Regel: Clarity, Communication, Commitment.

Mentoren und Mentees sorgfältig auswählen

Die Auswahl von Mentoren und Mentees ist ein kritischer Faktor für den Erfolg des Mentoring-Programms. Mentoren sollten erfahrene Mitarbeitende sein, die über das Fachwissen und die Erfahrung verfügen, um ihre Mentees zu unterstützen. Mentees sollten motiviert sein, zu lernen und sich zu entwickeln. Es ist auch wichtig, dass Mentoren und Mentees auf persönlicher Ebene gut zusammenpassen, damit eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut werden kann.

Mentoring-Beziehungen unterstützen

Um sicherzustellen, dass Mentoring-Beziehungen erfolgreich sind, sollten sich Mentoren und Mentees regelmässig treffen und kommunizieren. Es ist wichtig, dass beide Parteien die Erwartungen und Ziele des Programms verstehen und die Möglichkeit haben, Feedback zu geben und Fragen zu stellen. Mentoren sollten auch bereit sein, ihr Netzwerk und ihre Ressourcen zu teilen, um ihren Mentees zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.

Messbare Ergebnisse definieren

Ein erfolgreiches Mentoring-Programm sollte messbare Ergebnisse liefern. Für das Unternehmen sollte definiert sein, welche Ergebnisse vom Mentoring-Programm zu erwarten sind und wie diese gemessen werden.

An der stetigen Verbesserung des Mentoring-Programms arbeiten
Erst einmal ins Leben gerufen, müssen die Programme sorgfältig begleitet und überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie effektiv sind und den Bedürfnissen des Unternehmens und der Mitarbeitenden entsprechen. Unternehmen sollten Feedback von Mentoren und Mentees einholen, um das Programm kontinuierlich zu verbessern.

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Ute Barnickel ist als Beraterin bei DA Unternehmens­beratung in Personalfragen, Zürich, im ­Bereich ­Segment ­Executive ­Assistants/Office ­Management ­tätig.

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