VR-Brillen, Avatars und Co.

Lernen im Metaverse: Welche Chancen gibt es für Assistenzberufe?

Auch wenn noch nicht klar ist, wie schnell sich das Metaverse etablieren wird, sind bereits weitreichende Veränderungen sichtbar. Virtuelle Welten ersetzen Websites, statische Profilbilder werden zu interaktiven Avatars und VR-Brillen werden in unserem Alltag bald genauso präsent sein wie Smartphones und Laptops.

Im Metaverse werden viele Berufsgruppen damit konfrontiert sein, dass sich ihre Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche verändern. Es lohnt sich deshalb bereits heute, den Umgang damit nicht nur theoretisch, sondern praktisch im Metaverse zu erlernen. Dieser Artikel zeigt Lernziele für drei Situationen, in denen Assistenzberufe die Chance haben, das Metaverse als Lernumgebung zu nutzen.

Setup und erste Schritte mit VR-Brillen Wer zum ersten Mal eine VR-Brille trägt, stellt sich viele Fragen: Muss ich aufpassen, dass ich nicht mit Leuten und Gegenständen um mich herum kollidiere? Wie funktionieren die Controllers in meinen Händen? Und welche Apps soll ich mir ansehen? Antworten darauf holen sich Anwendende gerne bei kompetenten Assistentinnen und Assistenten, die wissen, wie man den Bewegungsradius definiert, die richtigen Knöpfe drückt und durch Apps navigiert.

Das Lernziel im Metaverse sollte deshalb sein, möglichst viele VR-Brillen zu testen und nutzen, um Unterschiede in der Benutzerfreundlichkeit und Hardware zu kennen. Wer sich nicht gleich eine eigene Brille kaufen möchte, kann diese mittlerweile auch bei Anbietern wie Yuno mieten oder mit anderen Interessierten eine VR-Experience besuchen. Während zurzeit die Oculus Quest von Meta (früher Facebook) am weitesten verbreitet ist, wird mit Spannung erwartet, ob Apple noch dieses Jahr ein Produkt lanciert, das im Markt der VR-Hardware neue Standards setzen wird. Zurzeit wird mit September 2023 gerechnet. Bild: VR-Experience an der Metaverse Academy

Teilnahme an Events im Metaverse

Das Metaverse macht häufig am meisten Spass, wenn man es mit anderen Leuten zusammen erlebt. So wie im Spatial Space, den die Metaverse Academy mit Partnern am WEF in Davos kuratiert hat. Die Interviews und Diskussionsrunden, an denen jeweils rund 50 Leute teilnahmen, drehten sich um Themen wie Kunst, Gaming und mentale Gesundheit. Auch in diesem Bereich gibt es neue und wichtige Aufgaben für Assistenzberufe: Beispielsweise ein attraktives Programm zu organisieren, die Gäste zu begrüssen und zu betreuen oder den reibungslosen Ablauf zu koordinieren.

Um hier dazuzulernen und Erfahrungen zu sammeln, besuchen Assistentinnen und Assistenten am besten selbst als Gast möglichst viele Events im Metaverse – mit oder ohne VR-Brille. Zwei Plattformen eignen sich dafür besonders: Auf Spatial (zugänglich mit der VR-Brille sowie auf dem Desktop Computer und in der Mobile App) sind Events unter Trending auf der Startseite zu finden, während diese auf Decentraland (nur zugänglich mit dem Desktop Computer) unter Explore aufgelistet sind.

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Spatial Space der Metaverse Academy am WEF in Davos
Spatial Space der Metaverse Academy am WEF in Davos. (Bild: zVg)

Administration von Wallets und Avatars

Im Metaverse bewegt man sich nicht nur bezüglich Hardware wie dem Smartphone oder Laptops anders durchs Internet als bisher. Um Plattformen wie Decentraland oder The Sandbox zu nutzen, die auf der Blockchain basieren, benötigt man eine Wallet wie beispielsweise MetaMask. Die dazugehörende Wallet-Adresse übermittelt man unter anderem beim Login oder für den Kauf von NFTs (Non-Fungible Token) auf Plattformen wie OpenSea, wo ein mit Social Media vergleichbares Profil entsteht. Bei NFTs kann es sich auch um Kleider für Avatars handeln, welche die eigene Identität ebenfalls definieren. Denn letztlich wird man – wie in der realen Welt – so wahrgenommen, wie man seinen Avatar gestaltet. Diesbezüglich ist Ready Player Me ein empfehlenswertes Tool, das den Vorteil hat, dass man denselben Avatar auf verschiedenen Plattformen nutzen kann.

Wie diese Erklärungen vielleicht bereits zeigen, kann die Administration von Wallets und Avatars insgesamt so kompliziert und unübersichtlich werden, dass man gerne von Assistentinnen und Assistenten unterstützt wird. Diese sollten sich demnach als Lernziel vornehmen, mit MetaMask, OpenSea und Ready Player Me selbst so vertraut zu sein, dass sie dieses Wissen weitergeben können. Auf allen drei Websites findet man nützliche Tutorials, die sich für das Selbststudium eignen.

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Avatar und Profil auf OpenSea
Avatar und Profil auf OpenSea. (Screenshot: zVg)
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Christoph Hess ist Stratege und Partner bei der Digitalagentur Kuble AG, die im Frühjahr 2022 die Metaverse Academy lanciert hat. Daneben doziert er auch an Fachhochschulen zu Themen wie Social Media, Influencer Marketing und Thought Leadership.

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