How to Christmas
Weihnachten spielt auch im geschäftlichen Umfeld eine Rolle. Wie man sich selbst oder den Chef oder die Chefin als international aufgestellte Assistenz auf die Weihnachtszeit in anderen Ländern vorbereitet.
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Momentan fällt es vielleicht etwas schwer, schon über Weihnachten nachzudenken – jetzt, wo wir uns gerade auf den Sommer freuen, die Ferien planen und uns mit Badebekleidung am Strand sehen. Dennoch: Geschäftsbeziehungen in die USA, nach Australien oder Japan sind heutzutage die Regel und Business Trips gerade in der Adventszeit ebenfalls nichts Ungewöhnliches. Doch was erwartet Assistenzen oder ihre Führungskräfte im vorweihnachtlichen New York, Sydney oder Tokio? Business as usual oder doch eher weihnachtliches Chaos? Um nicht zu sagen: How to Christmas?
Vereinigte Staaten
In der Schweiz, Deutschland und Österreich wird das Weihnachtsfest traditionell vom 24. bis zum 26. Dezember gefeiert. Viele überbrücken die Tage «zwischen den Jahren» entweder im Homeoffice oder die Zeit wird für den Winterurlaub verplant. In den USA beginnt die Weihnachtszeit bereits Ende November nach Thanksgiving. Der berühmte «Black Friday» wird oft für den Kauf der ersten Geschenke zu Schnäppchenpreisen genutzt. Hält man sich zu dieser Zeit in den Vereinigten Staaten auf, sollte man sich auf lange Schlangen und Menschenmassen vor den grossen Stores wie Apple oder Macy’s einstellen. Auch die Dekoration ist in den USA für europäische Geschmäcker eher überladen und opulent. Bunt und blinkend kommt sie daher und wirkt oft kitschig. Aufmerksamkeiten sind ausladend, herzlich und farbenfroh. Weihnachtskarten und kleine Geschenke werden stets geschätzt und ein persönlicher Touch wird sehr gern gesehen.
Australien
In «Down Under» ist alles etwas entspannter. Hier findet das Weihnachtsfest buchstäblich am Strand statt. Aufgrund der Lage auf der Südhalbkugel ist zu Weihnachten in Australien Hochsommer. Auf geschmückte Tannenbäume und Nikolausmützen wird bei 30 Grad doch nicht verzichtet. Wie in den USA werden die Geschenke am Morgen des 25. Dezembers verteilt und der 26. Dezember ist der sogenannte «Boxing Day» («Geschenkschachtel-Tag»). Die Herkunft des Wortes ist nicht eindeutig geklärt, aber die Bezeichnung des Tages stammt wahrscheinlich daher, dass die Angestellten der Firmen im Commonwealth-Verbund am Tag nach Weihnachten von ihren Vorgesetzten Weihnachtsgeschenke erhielten.
Wenn Assistenzen Mitarbeitenden oder Geschäftspartnerinnen und -partnern in Australien Weihnachtsgeschenke machen möchten, ist je nach Art des Geschenks Vorsicht geboten. Oft werden besondere Delikatessen und Lebensmittel hübsch verpackt verteilt, hier sollte stets auf die religiösen Hintergründe sowie Unverträglichkeiten der Beschenkten geachtet werden. Die Kunst ist es, ein Dankeschön mit dem perfekten Mix aus geschäftlicher Distanz und persönlicher Note zu verschenken.
Japan
In Japan ist Weihnachten tatsächlich eher ein legerer Tag: Oft gehen Freunde und Paare zum Dinner in ein Restaurant. Die Wahl des Restaurants ist jedoch sehr speziell, denn häufig ist es Kentucky Fried Chicken (KFC). Den Grund dafür lieferte Takeshi Okawara, der erste KFC-Manager Japans. Er hatte vor mehr als 40 Jahren die Idee, einen «Party-Eimer» mit Hähnchenschenkeln zu Weihnachten zu verkaufen. Dieser Verkaufsgag fand kurz nach der Eröffnung des Unternehmens so grossen Anklang, dass sich der Besuch eines KFCs zu Weihnachten bis heute in Japan durchgesetzt hat. Reservationen sind absolut zu empfehlen, da die Filialen vielerorts oft monatelang im Voraus ausgebucht sind.
Das «Weihnachten Japans» findet indes erst am 1. Januar statt – an diesem Tag wird das japanische Neujahrsfest begangen, das ähnlich wie Weihnachten bei uns ein Familienfest ist. In der Regel versendet man zu diesem Anlass Karten. Wer sich darüber hinaus erkenntlich zeigen möchte, kann das mit einem kleinen Präsent tun, das einen Nutzen stiften sollte, wie Waschmittel oder edle Speiseöle. Wichtig: Da die Zahl vier in Japan als Unglückszahl gilt, sollte die Menge der Geschenke niemals vier betragen.