premium Vielfalt im Netzwerk

Einsichten aus der Natur für die Arbeitsplatzresilienz

Die Natur brachte im Laufe von über 3,8 Milliarden Jahren Forschung und Entwicklung eine Vielzahl komplexer Systeme und Prozesse hervor, die äusserst effizient und widerstandsfähig sind. Um die Herausforderungen des modernen Lebens zu meistern, können wir viel von der Natur lernen. 

Unsere Welt ist wie ein riesiges Netzwerk von Interaktionen, in dem jedes Element eine entscheidende Rolle spielt. Von den kleinsten Mikroorganismen im Boden bis hin zu den majestätischen Vögeln in der Luft trägt jedes Lebewesen zur Stabilität und Funktionalität des gesamten Systems bei. Diese Vielfalt und die gegenseitige Abhängigkeit sind auch in unseren Arbeitsum­gebungen bedeutsam. Die Förderung von Vielfalt in Gedanken, Fähigkeiten und Erfahrungen kann die Widerstandsfähigkeit und die Innovationskraft eines Teams stärken.

Arbeitsplatz als Ökosystem

Vielfalt ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Schlüsselprinzip, das uns aus der Natur vertraut ist. Wenn wir uns die Funktionsweise eines Ökosystems anschauen, erkennen wir, dass die Vielfalt der Arten und Lebensräume eine entscheidende Rolle für die Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen und Veränderungen spielt. Ähnlich ist eine Arbeitsumgebung, die Vielfalt in der Kommunikation, den Gedanken und den Hintergründen fördert, besser in der Lage, auf unvorhergesehene Herausforderungen zu reagieren und sich anzupassen.

Die Kommunikation ist dabei ein Schlüsselaspekt. Durch den Austausch verschiedener Perspektiven und Ideen können Teams innovative Lösungen entwickeln und flexibel auf Veränderungen reagieren. Eine offene und inklusive Kommunikationskultur ermöglicht es Teammitgliedern, ihre einzigartigen Standpunkte und Erfahrungen einzubringen und so den Wissensaustausch zu fördern.

Anwendungen für Assistenzkräfte

Die Förderung von Vielfalt und Inklusion in Arbeitsumgebungen ist besonders wichtig für Assistenzkräfte, die eine vielfältige Belegschaft unterstützen. Hier sind einige konkrete Schritte, die Assistenzen ergreifen können, um Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern:

Fördern einer offenen Kommunikationskultur

Als Assistenzkraft können Sie dazu beitragen, eine Umgebung zu schaffen, in der Teammitglieder ermutigt werden, ihre einzigartigen Perspektiven und Ideen einzubringen. Das kann durch die Organisation regelmässiger Teammeetings erfolgen, bei denen alle Mitglieder die Möglichkeit haben, ihre Gedanken zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Berücksichtigung unterschiedlicher Standpunkte bei Entscheidungsprozessen

Wenn Sie in Entscheidungsprozessen involviert sind, achten Sie darauf, dass verschiedene Standpunkte und Hintergründe berücksichtigt werden. Das kann bedeuten, dass Sie bewusst Vielfalt in Einstellungsverfahren und Projektteams fördern, um sicherzustellen, dass alle Stimmen gehört werden.

Durchführung von Schulungen und Workshops

Als Assistenzkraft können Sie Schulungen und Workshops organisieren, um das Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion zu stärken. Diese Schulungen können Themen wie kulturelle Sensibilität, unbewusste Vorurteile und inklusive Kommunikation abdecken und dazu beitragen, ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Individuelle Unterstützung bieten

Jede oder jeder Mitarbeitende hat unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen. Als Assistenzkraft können Sie individuelle Unterstützung anbieten, um sicherzustellen, dass alle die Ressourcen und die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um erfolgreich zu sein. Das kann die Bereitstellung von barrierefreien Arbeitsplätzen, Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder die Förderung von Mentorings für unterrepräsentierte Mitarbeitende umfassen.

Feedback und Evaluation

Regelmässiges Feedback und die kontinuierliche Evaluation der Inklusionsbemühungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die angewandten Massnahmen wirksam sind und sich positiv auf das Arbeitsumfeld auswirken. Als Assistenzkraft können Sie dazu beitragen, Feedbackmechanismen zu implementieren und die Wirksamkeit von Inklusionsinitiativen zu überwachen.

Schaffen von Mentoring-Programmen

Initiieren Sie Mentoring-Programme, die darauf abzielen, Vielfalt und Inklusion zu fördern. Diese Programme können Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, von erfahrenen Kolleginnen und ­Kollegen zu lernen und sich in einem unterstützenden Umfeld weiterzuentwickeln. Dabei ist es wichtig, sicherzustellen, dass das Mentoring divers zusammengesetzt ist, um unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe zu berücksichtigen.

Ermutigung zur Selbstvertretung

Ermutigen Sie Mitarbeitende, für sich selbst und ihre Bedürfnisse einzutreten. Das kann durch die Schaffung eines offenen und unterstützenden Umfelds geschehen, in dem sich Mitarbeitende sicher fühlen, ihre Anliegen zu äussern und auf Veränderungen hinzuweisen, die zur Förderung von Vielfalt und Inklusion ­erforderlich sind. Assistenzkräfte können als Vermittlerinnen und Vermittler zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften fungieren und dazu beitragen, dass Anliegen gehört und adressiert werden.

Durch die Umsetzung dieser Massnahmen können Assistenzkräfte aktiv dazu beitragen, eine integrative und vielfältige Arbeitsumgebung zu schaffen, in der alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können.

Prinzipien der Natur im Arbeitsleben

Die Parallelen zwischen der natürlichen und der Arbeitswelt zeigen, dass Vielfalt und Anpassungsfähigkeit Schlüssel zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit sind. Wie in einem Ökosystem, in dem jede Art eine einzigartige Rolle spielt und alle zusammenarbeiten, um das gesamte System zu stärken, kann auch in einer Arbeitsumgebung die Vielfalt der Gedanken, Erfahrungen und Fähigkeiten jeder und jedes Einzelnen dazu beitragen, innovative Lösungen zu entwickeln und sich erfolgreich an Veränderungen anzupassen. Indem wir die Prinzipien der Natur auf unser Arbeitsleben anwenden und eine offene Kommunikationskultur fördern, können wir nicht nur die Effizienz und die Leistungsfähigkeit unserer Teams verbessern, sondern auch eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Zukunft schaffen.

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Michaela Emch besitzt über 20 Jahre Erfahrung in der Unternehmenskommunikation und -schulung, im Coaching sowie in der Moderation. Ihr Know-how erstreckt sich von internationalen Beziehungen über kulturelle Anpassung bis hin zu Prozessoptimierung, nachhaltigem Denken und Biomimikry. Emch ist seit 2004 Inhaberin von Eclosions, Autorinn von «From Nature’s Mouth – The Handbook for Bioinfused Human Communication» und arbeitet seit vielen Jahren mit Angelika Ramer von Osorno Kommunikation zusammen.
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