Teamevents

Brauer am Berg

Freizeit-aktiv aus dem Heidiland hat sich auf Teamevents im Schnee spezialisiert. Ob ein Iglu bauen, Eisklettern 
oder ein Lawinenkurs mit anschliessendem Fondue an der frischen Luft, das Motto lautet: Hauptsache draussen. 
Die Brauwerkstatt Doppelleu AG aus Winterthur hat sich für die Schneeschuhwanderung entschieden.

Es war gemein. Mit dem Schneefall kurz nach Weihnachten freuten sich die Mitarbeiter der Brauwerkstatt Doppelleu aus Winterthur auf einen Traum-Teamevent. Doch der Regen und der Wärmeeinbruch nach nur zwei Tagen Winter liess die  Vorstellung von durch Tiefschnee watenden Kollegen platzen. Die Brauwerkstatt hatte mit freizeit-aktiv aus Wangs einen Team-event an der frischen Luft geplant: eine Schneeschuhwanderung mit Zmittag in einer Hütte. «Ein Alternativ-Programm hatten wir nicht. Wir hatten es darauf ankommen lassen», sagt Christine Roth von Doppelleu und lacht. Sie hat den Event gebucht – bereits zum zweiten Mal. Schon bei ihrem früheren Arbeitgeber hatte sie einen Team-event auf dem Pizol mit Barbara Schmed, der Geschäftsleiterin von freizeit-aktiv, durchgeführt. Und weil die Begeisterung damals gross war, ist sie mit ihrem neuen Team zurückgekommen.

Bei der Versammlung an der Talstation der Pizol-Bahnen gab es gleich mehrere Überraschungen: Erstens kam ein Teil der Gruppe zu spät, zweitens hatte eine Mitarbeiterin ihren Hund dabei und drittens verreist die Doppelleu AG aus Winterthur nie ohne ein paar Harassen ihres eigenen Biers. Frau Schmed blieb aber völlig ruhig und freundlich. Sie verteilte friedlich Schneeschuhe und Stöcke und besprach mit dem Bähnler, wie alles auf den Berg kommen sollte. Das hat beim Team von Doppelleu Eindruck hinterlassen.

Oben angekommen checkte die Gruppe zuerst im Hotel Alpina ein. Das Haus wird von einer jungen, sympathischen Familie geführt. Trotz dem vermeintlich wenigen Schnee beharrte  Barbara Schmed nachher bei der Besammlung auf die Schneeschuhe. Die Berglerin bewies den Unterländlern, dass sie auch bei wenig Weiss Tiefschneefelder findet. So kam auch der Spassfaktor mit ein paar Rutschern auf dem Hosenboden nicht zu kurz.

Viele aus dem Team waren zum ersten Mal auf Schneeschuhen unterwegs und hatten grossen Spass an der neuen Fortbewegungsart. Die Aussicht ins Rheintal und bis zum Bodensee war gewaltig. «Vor allem unsere deutschen Mitarbeiter, die in der Schweiz nur Wochenaufenthalter sind, waren begeistert von der Landschaft», sagt Roth. Für das Mittagessen machte die Gruppe im Laufboden-Stübli Halt, eine gemütliche Beiz, wo Gulasch- und Gerstensuppe sowie ein kaltes Plättli serviert wurden. Für den Rückweg wurde die Gruppe in zwei Teams aufgeteilt: Wer sich frisch gestärkt noch einiges zutraute, wanderte bis zur Talstation, die anderen nahmen einen kürzeren Weg zurück. Dass man jederzeit aufhören konnte, kam gut an. «Es ist ja nicht das Ziel, jemanden zu frustrieren», sagt Roth. Skifahren zum Beispiel wäre für sie nicht in Frage gekommen. «Da würden wir zu viele ausschliessen.» Auch auf die fachmännische Instruktion, ein Iglu zu bauen, wie es freizeit-aktiv ebenfalls anbietet, wurde verzichtet. Das macht die Brauwerkstatt aber vielleicht das nächste Jahr.

Die Veranstalter

Bei Barbara Schmed und ihrem Team von freizeit-aktiv aus Wangs im Heidiland dreht sich im Winter alles um den Schnee. Sie bieten verschiedene Events unter fachmännischer Leitung an. Ein Highlight ist das Bauen eines Iglus, in dem dann auf Wunsch übernachtet werden kann. Wer eher ein kopflastiges Team statt Anpacker hat, kann einen Lawinenkurs oder eine Schneeschuhwanderung im Pizol buchen, die der Sportlichkeit der Teilnehmer angepasst wird. Auch Nordic-Walking-Touren querfeldein sind möglich. Infos und Kontakt: freizeit-aktiv.ch

Schnee hoch drei

Die Jobindex Media AG hat mit freizeit-aktiv auf dem Pizol ein Iglu gebaut. Ohne darin zu übernachten allerdings. Zum Glück, denn statt eines Dachs klaffte da ein grosses Loch. Dafür reichte es noch für ein gemütliches Fondue.

Die Jobindex Media AG aus Zürich hat die Herausforderung angenommen und sich bei freizeit-aktiv für den Iglu-Event angemeldet. Die erste Ernüchterung kam bald: Die Schneeverhältnisse waren nur auf den ersten Blick perfekt. Fachfrau Barbara Schmed und ihr Bruder klärten die Gruppe auf, dass die Bausubstanz fast ein bisschen zu pulvrig sei. Der lockere Schnee wurde also zuerst platt gestampft. Eine gute Aufwärmübung. Auf dem bearbeiteten Schneefeld musste dann ein mannstiefer Graben ausgehoben werden. Plötzlich wirkte der Schnee gar nicht mehr so locker flockig … Aber noch packten alle fleissig mit an und Mitarbeiter mit müden Armen wurden ausgewechselt.

Als nächstes wurden Schneeblöcke aus der Grabenmauer gesägt. Unter den Mitarbeiterinnen war eine überraschende Begeisterung fürs Sägen feststellbar. Trotzdem waren die Blöcke sehr fragil und heikel. Vielleicht war vorher zu wenig gestampft worden, vielleicht war der Schnee daran schuld. Die Diskussionen liefen heiss und der Frust war gross, wenn ein perfekter Block beim Aufheben in Pulver zerfiel. Es galt, die Verluste auszubügeln. Mit Eifer wurde gesägt, andere schleppten die Blöcke zu der – zum Glück! – nur wenige Meter entfernten Baustelle. Dort war es wichtig, die Masse des Iglus richtig zu bemessen und die Schneeblöcke in der richtigen Neigung aufeinanderzustapeln. Die männlichen Kollegen fühlten sich sichtlich wohl in der Rolle als Bauleiter. Schnell war klar, wer Laufbursche und wer Chef war. Ein paar hielten sich etwas gar diplomatisch aus allem raus, sassen im Schnee und tranken  bereits das erste Glas Weisswein.

Allem Ehrgeiz zum Trotz: Das Iglu wurde nicht fertig, bevor Barbara Schmed zum Open-Air-Fondue rief. Liebevoll hatte sie in einem Graben Tisch und Bänke geschaufelt. Beim gemeinsamen Brot-Tunken wurde immer noch Iglu-gefachsimpelt. Zur Vollendung des Iglu-Werkes reichte die Zeit aber leider nicht. Denn nach dem Fondue und einem Schnaps stand ebenfalls die Schneeschuhwanderung auf dem Programm. Glücklicherweise musste nicht im Iglu ohne Dach übernachtet werden. Auch das bietet die freizeit-aktiv nämlich an.

Die Schneeschuhwanderung erwies sich nach der harten Arbeit in der Schneegrube schon fast als entspannend. Richtig lustig war die abschliessende Schlittelfahrt ins Tal. Die wenigen Männer der Gruppe bevorzugten den Sessellift, die Frauen aber lieferten sich ein vergnügtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach so viel Spass und frischer Luft blieb der Event allen in sehr schöner Erinnerung.

Die Fakten

Teamgrösse: Schneeschuhwanderung mit bis zu 14 Personen macht Barbara Schmed alleine, für grössere Gruppen organisiert sie noch zusätzliche Guides. Fürs Iglu-Bauen mit anschliessender Übernachtung hat freizeit-aktiv Material für bis zu 20 Personen. Grössere Gruppen sind möglich, brauchen aber eine längere Vorbereitungszeit.

Anforderungen: Schneeschuhwanderungen sind für alle möglich. Bei mehreren Guides kann die Gruppe aufgeteilt werden. Beim Iglu-Bau ist eine gewisse Grundkondition – zumindest bei einigen Teilnehmern – hilfreich. Meist macht eher die Kälte Mühe als das Schaufeln.

Preis: Schneeschuhwanderung: rund 80 Franken pro Person (zwei Guides, die Ausrüstung und das Zmittag). Iglu bauen und Fondue: rund 60 Franken pro Person. Iglu bauen mit Übernachtung und Mahlzeiten: rund 260 Franken pro Person.

Schlechtwetter-Alternative: freizeit-aktiv richtet sich nach den Verhältnissen, die die Natur bietet. Es wird oft und gut improvisiert.

 

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