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Tipps von den «harten Jungs»

Die Hells Angels sind ein Männerclub. Für die Moneypenny Society Zürich hat sich der Schweizer Hells-Präsident Patrick Hermetschwyler in einen Saal voller Frauen gesetzt. Zusammen mit Anwalt Valentin Landmann gab er Einblicke in die Biker-Kultur, die von einem starkem Zusammenhalt ihrer Mitglieder geprägt ist.

Frauen stehen auf Bad Boys. Wer dieses Klischee gerne in der Welt verbreitet, hätte sich am Oktober-Event der Moneypenny Society Zürich stolz auf die Brust geklopft. Es wurde eingeladen zu einem Gespräch mit dem Schweizer Hells-Angels-Präsidenten Patrick Hermetschwyler und dem Milieu-Anwalt Valentin Landmann. Und die Frauen kamen in Scharen. In kürzester Zeit gingen bei den Organisatorinnen 90 Anmeldungen ein – die Society zählt 99 Mitglieder. Da jedes Mitglied einen Gast mitbringen konnte, mischten sich im Saal der Bar Metropol in Zürich auch einige Männer unter die Moneypennys. Ob heimliche Bewunderer, intellektuell an Subkulturen Interessierte oder die Sorte «Kenn die Konkurrenz», bleibe dahingestellt.

Sicher ist, dass auch vermeintlich böse Jungs durchaus lustig sein können. Valentin Landmann, der die Hells Angels seit Jahren rechtlich berät und unterstützt und gerne und lange erzählt, lag betreffend Informationsgehalt seiner Antworten vor «Hemi», der offensichtlich kein Freund langer Reden ist. Der Biker hat aber im Laufe des Abends Schlagfertigkeit und Witz bewiesen und damit Sympathien ­gewonnen. Es komme vor, dass Unstimmigkeiten bei den Hells Angels von Mann zu Mann manuell geklärt würden, antwortete er, angesprochen auf die Gewaltbereitschaft einiger Mitglieder. Jenseits der Gesetzesgrenze würden sich die Hells in der Schweiz aber nur mit ihren Töffs bewegen. Hemi gab den Assis­tentinnen denn auch einen sehr friedlichen Tipp mit auf den Weg: «Gebt dem Chef Recht und macht trotzdem euer eigenes Ding.»

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